Auszeichnungen Montessorischule Waalsdorp und G.S.C. Vindicat beim BNA-Preis für das Beste Gebäude
Donnerstag, den 21. Mai wurde die Montessorischule Waalsdorp in Den Haag in der Kategorie „stimulierendes Umfeld“ mit dem BNA-Preis „Bestes Gebäude des Jahres 2015“ ausgezeichnet. Außerdem wurde das Vereinsgebäude der ältesten Studentenvereinigung der Niederlande, der G.S.C. Vindicat in Groningen, mit einer Anerkennung in der Kategorie “Identität und ikonografischer Wert“ gewürdigt.
Bart van Kampen, Associate Architect bei De Zwarte Hond, nahm bei der feierlichen Preisverleihung in der Westergasfabriek in Amsterdam den Preis der Jury unter Vorsitz von Wim Pijbes entgegen. Aus dem Jurybericht: „Die Montessorischule Waalsdorp strahlt […] eine Großzügigkeit aus, die nur selten in der Architektur und schon gar nicht bei einem Schulgebäude zu finden ist. Man betrachte nur die Eingangshalle: ein hoher Raum, der von Tageslicht durchflutet wird und einem unmittelbar Überblick verschafft. Oder die ansprechenden Flure, so breit bemessen, dass dort sogar Unterricht stattfinden und gespielt werden kann. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, mit gläsernen Drehpunkttüren Bereiche abzutrennen. Darüber hinaus gibt es unzählige Lufträume und Glaselemente, die überall im Gebäude für Blickbeziehungen sorgen.“
“De Zwarte Hond hat sich auf ausgewogene Art und Weise sowohl dem Exterieur als auch dem Interieur gewidmet. Mit großer Sorgfalt wurde das Gebäude in seine Umgebung integriert. Die horizontale Linienführung des Nachbargebäudes wurde in den Backsteinfassaden übernommen, deren gelber Backstein eine Reminiszenz an [den Baumeister] Berlage darstellt, wodurch die Schule nicht nur auf natürliche Weise an ihrem Ort eingebunden wirkt, sondern auch die Kontextualität des Straßenbildes erhalten bleibt, sogar die Geländer und die Pflanzgefäße waren Teil des Entwurfs.“, so die Jury.
Zum Gebäude der Groninger Studentenvereinigung Vindicat äußert sich die Jury wie folgt: „Auf wundersame Weise ist es De Zwarte Hond gelungen, auf einem kompakten Grundstück ein Gebäude von großem räumlichen Reichtum zu realisieren. Robust in seiner Erscheinung, aber äußerst subtil in der Materialität, den Proportionen und der Detaillierung. Es wurde eine große Bandbreite an unterschiedlichen Innen- und Außenbereichen geschaffen, die mittels Treppen und Lufträumen ineinander übergehen und ein wunderschönes Wechselspiel von Licht und Schatten bieten.“
Die Jury war weiterhin beeindruckt von so wörtlich “der wieder hergestellten Fluchtlinie bis zum ockergelben Backstein, der genau die Mitte trifft zwischen der Farbe des Martiniturms und des Grand Theaters – kontextuell ist an dem Entwurf nicht zu rütteln. Gleichzeitig gelang es den Architekten, die für die Vereinigung charakteristischen Traditionen in einem modernen Gebäude unterzubringen, das heutigen Ansprüchen genügt. In einer Reihe von boxenartigen Räumen haben das alte Mobiliar, die Fahnen und andere Reliquien wie selbstverständlich einen neuen Platz bekommen. Dies alles wurde so realisiert, dass die Vereinigung weiterhin ihre Aktivitäten durchführen konnte, womit die Stadt als Auftraggeber sich darüber keine Sorgen machen musste.“
Den Hauptpreis, den aus allen Kategorien ermittelten Gesamttitel „BNA-Gebäudes des Jahres 2015“ nahm das Team CS für den Rotterdamer Hauptbahnhof mit nach Hause.
Hier finden Sie den vollständigen Jurybericht (NL).