BNA-Gebäude 2017: Agaathhof in der Kategorie „Individuelle Wohnerfahrung“ prämiert

Die von De Zwarte Hond entworfene Wohnanlage Agaathhof wurde im Mai 2017 mit dem BNA-Preis für das Beste Gebäude in der Kategorie „Individuelle Wohnerfahrung“ ausgezeichnet. In dieser Kategorie werden Projekte gewürdigt, die im Sinne von inspirierendem Wohneigentum besondere Akzente setzen. „Dieses Projekt zeigt, dass individuelle Wohnwünsche auch in modularer Bauweise realisiert werden können. Der Entwurf setzt das Thema vorbildlich um, von der Straßengestaltung bis zum Gebäudeentwurf ist alles stimmig: ein wohlverdienter Preisträger dieser Kategorie“, so die Begründung der Jury unter Leitung des Altpolitikers Hans Wijers. Im Fokus dieses jährlich vom BNA, dem Berufsverband der niederländischen Architekten, ausgelobten Preises steht der Mehrwert, den das Wirken von Architekten für den Auftraggeber und das gesellschaftliche Miteinander schafft.

Der Agaathhof liegt im Zentrum der Stadt Groningen: die 17 Stadtwohnungen sind um einen gemeinsamen Innenhof gruppiert, darunter befindet sich eine großzügige Parkgarage. Form, Komposition, Detaillierung und Materialwahl dieser modernen Form des „Groninger Hofjes“ fügen sich wie selbstverständlich in die bestehende historische Bebauungsstruktur und die Architektur der umgebenden Bebauung ein.

„Die Jury betont weiterhin die Ausgewogenheit zwischen vorgefertigter Bauweise und individuellen Wohnwünschen, sowie zwischen privaten und öffentlichen Bereichen. Der Hof wurde sehr gelungen in das Stadtgefüge eingebettet, die Typologie harmoniert mit der Identität des Ortes. Der Übergang von der Straße zum gemeinschaftlichen Innenhof, mittels einer breiten Treppenanlage, ist laut Jury auf „sublime“ Weise gelöst. Man spürt, dass der Innenhof zu den angrenzenden Wohnungen gehört, trotzdem kann man durch ihn hindurchsehen. Während bei den meisten Wohngebäuden die Verkehrsflächen und Außenräume stiefmütterlich behandelt und erst am Ende des Entwurfsprozesses „erledigt“ werden, wurde hier der Gestaltung des Hofes, der gemeinsamen Parkgarage und sogar den Abstellräumen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht ganz überzeugen konnte das eingefasste Hochbeet in der Mitte des „Hofjes“, das dessen Nutzung als Begegnungsraum etwas beeinträchtigt.“