De Zwarte Hond entwirft Entrée für die Liebigstraße

Zwei bestehende dreieckige Blöcke, erbaut in den 60er Jahren an der S-Bahnhaltestelle Nippes im Kölner Norden, werden aufgestockt. Dabei werden zwei Baulücken mit Neubauten geschlossen. Der Auftraggeber Vonovia, als einer der größten deutschen Immobilienkonzerne, suchte mit der Mehrfachbeauftragung ein städtebauliches und architektonisches Gesamtkonzept für das ca. 1.1 ha große Gebiet beidseits der Liebigstraße. Ende August erhielt der Entwurf von De Zwarte Hond den Zuschlag für die Realisierung des Projekts.

Insgesamt werden dem Bestand ca. 60 neue Wohneinheiten hinzugefügt, die sich je zur Hälfte auf den Neubau und die Aufstockung verteilen. Während im Neubau der Fokus auf barrierefreien, und familenfreundlichen Wohnungen liegt, entsteht mit den loftartigen Aufstockungen ein besonderes Angebot, das bewusst neue Zielgruppen für die Liebigstraße gewinnt. Die Aufstockung zeichnet sich durch eine Modularität aus, welche – ausgehend von den derzeitigen Satteldächern - eine spielerische Dachlandschaft ausbildet. Großformatige Fenster erlauben dabei einen Blick über die Stadt und zum Himmel. Gemeinsam mit den farbenfrohen Fassaden wird die Dachlandschaft zum charakteristischen Impulsgeber für die Transformation der Liebigstraße, die durch weitere Projekte in den nächsten Jahren ihr Gesicht ändern wird. Das lebendige Quartiersentreé an der S-Bahn markiert ein kleiner Quartiersplatz. Der Neubau „schneidet“ hier eine Blockspitze bewusst ab und schafft so Raum für öffentliches Leben und gewerbliche Nutzungen im EG.

Sowohl für die Grundrissgestaltung der Aufstockungen, als auch für den Neubau sind die starke Lärmexposition der Straßenfassaden maßgeblich bei der Grundrisskonzeption. Nebenräume werden zur lärmbelasteten Straßenseite orientiert, wohingegen Schlafräume ausschließlich am Innenhof liegen. Konträr zum mehrheitlich lärmbelasteten Umfeld, funktionieren die gemeinschaftlich nutzbaren ruhigen Innenhöfe als Begegnungsort für die Bewohner des Quartieres. Aufenthaltsqualitäten für die heterogene Bewohnerschaft von jung bis alt steht dabei im Mittelpunkt. Neben Urban Gardening und je einem großen Kinderspielplatz werden in den Blockinnenbereichen auch Retentions- und Versickerungsflächen angelegt, da um bei der Aufstockung Gewicht zu sparen, auf Gründächer verzichtet wurde. Das anfallende Regenwasser dient nun auch dem sommerlichen Klima- und Vegetationsschutz.