De Zwarte Hond transformiert Textilfabrik in Berufsschulcampus

De Zwarte Hond hat den Wettbewerb in Bremen für die Gestaltung eines neuen Campus auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Woll-Kämmerei (BWK) im nördlichen Landkreis Blumenthal gewonnen. Der Campus bietet Platz für 4.000 Schüler und 300 Lehrkräfte an insgesamt fünf Berufsschulen. Weiterhin werden Firmen, die Bezug zu den Ausbildungsmöglichkeiten des Campus besitzen, angesiedelt.  

De Zwarte Hond hatte Konkurrenz von zwei Agenturen aus Bremen: Forum L und Westphal. Die Jury entschied einstimmig zugunsten von De Zwarte Hond und würdigte den favorisierten Entwurf insbesondere wegen der gelungenen städtebaulichen Verzahnung zwischen berufsbildendem Schulstandort, Handwerk und Gewerbe sowie den angrenzenden Quartieren des Stadtteils Blumenthal. „Das städtebauliche Konzept sei innovativ, die Entwicklungsschritte verfügten über zahlreiche Optionen, eine hohe Flexibilität und seien entsprechend dem Entwicklungs- und Umsetzungszeitraum anpassungsfähig. Sensibel und schlüssig seien auch die ideen für den öffentlichen Raum, es gebe vielfältige Aufenthaltsbereiche für Schülerinnen und Schüler sowie für Gewerbenutzungen, die eine intensive Vernetzung und integration der unterschiedlichen Räume unterstützen. Der besondere Ort BWK-Gelände werde durch eine geschickte Verbindung von historischer Substanz und zukunftsorientierter Architektur, Nachdenken über historische Gebäude mit Erweiterungen durch Neubau besonders gewürdigt. Historische Gebäude würden dadurch sehr gut eingebunden und weitergedacht.” Auch Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, ist begeistert: „Das nunmehr vorliegende Strukturkonzept bietet die Chance, Berufsbildungscampus, gewerbliche Nutzung und das Quartier miteinander zu verzahnen. Für Blumenthal ist das eine gute Entwicklung.”

Alt und neu
Auf dem neuen Campus werden fünf Berufsschulen gebaut:
•        Bautechnik
•        Garten- und Landschaftsplanung
•        Metallbau
•        Metall- und Elektrotechnik
•        Hauswirtschaft und Sozialpädagogik

Drei Schulen sind Neubauten, weitere zwei eine Kombination aus neuem und altem Baubestand. Sowohl das Sortiergebäude der Woll-Kämmerei als auch der sogenannte Hochbau bleiben stehen. Wie auch einige andere Gebäude auf dem Gelände stehen sie unter Denkmalschutz. Die Architektur des alten Baubestands soll sich in der Architektur der Neubauten wiederfinden, zum Beispiel bei der Fenstergrösse, der Gebäudeformen und den Baustoffen. Die Klinkerfassaden der historischen Gebäude würden kombiniert werden mit Holzfassaden der künftigen Gebäude.

Wie eine Tribüne
Um die Verbindungen mit dem Rest der Stadt zu verbessern, wird ein neuer Weg zwischen dem Campus und dem Bahnhof Blumenthal angelegt. Wenn man vom Bahnhof aus läuft, hat man einen guten Blick auf die alten Fabrikgebäude, die das Erscheinungsbild des Campus bestimmen. Entlang des Weges wird ein neues Parkhaus in einer schrägen Bauform realisiert. Dadurch entsteht eine Tribüne, auf der sich Studenten und Bewohner treffen können; im Sommer kann das Tribünendach als Open-Air-Kino genutzt werden.

Wirtschaftliche Entwicklung
Andreas Heyer, Vorsitzender des Unternehmerportals Bremeninvest und Mitauftraggeber, ist von der Entwicklung des Campus begeistert: „Mit dem Berufsschulcampus erhalten die historischen Altbauten auf dem BWK-Gelände eine sinnvolle und lokal bedeutsame Nutzung. So eröffnen sich neue Entwicklungsperspektiven für das Gewerbegebiet und das Zentrum von Blumenthal. Auf den übrigen Teilen des Geländes wollen wir Handwerk und Kleingewerbe nahtlos integrieren. Der Standort kann davon als Treffpunkt von Berufen und Kompetenzen profitieren.”

Es wird beabsichtigt, die erste Bauphase für das Schuljahr 22/23 abzuschließen. insgesamt wird die geplante Transformation etwa zehn Jahre benötigen.