Eine vorbildliche Stadt

1928 entwickelt H. P. Berlage gemeinsam mit H. P. J. Schut einen Plan für Groningen, der nicht auf Geschwindigkeiten, Beeinträchtigungen und Kurvenradien basiert, sondern auf Kohärenz, Kontinuität und Nähe. Fast ein Jahrhundert später geht von diesem Plan noch immer eine Faszination aus. So erweist er sich als eine hervorragende und vor allem auch inspirierende Grundlage für die großen Aufgaben von heute und morgen – von der gewaltigen Aufgabe des Wohnungsbaus über den Wunsch nach einer kompakt bleibenden Stadt bis hin zu den gigantischen Klima- und Energieproblemen.

Das Buch „Een voorbeeldige stad“ (Eine vorbildliche Stadt) ist eine Hommage an die Stadt und städtische Aufgaben. Es ist ein Aufruf, zu den Grundprinzipien des Städtebaus zurückzukehren, in der Stadtplanung den öffentlichen Raum wieder in den Mittelpunkt zu stellen und mehr als nur den finanziellen Wert zu sehen. Aber vor allem ist es ein Aufruf, mit Liebe und Aufmerksamkeit für den Kontext an der Stadt zu arbeiten. So sorgen wir dafür, dass die Stadt vorbildlich bleibt.

Groningen dient nicht zufällig als Fallbeispiel. Die Verfasser haben diese Stadt ins Herz geschlossen. Außerdem ist Groningen die Stadt, in der Stadtplaner Jeroen de Willigen sechs Jahre lang Stadtbaumeister war, und in diesem Rahmen ist das Buch erschienen. Nicht unwichtig ist zudem, dass es in den Niederlanden nur wenige Städte gibt, die ihre Stadtgeschichte so vollständig und auf ihre ganz eigene Art erzählen wie Groningen.