Essbares Wohngebiet Rijnvliet: letztes Puzzelteil für Leidsche Rijn

Seit 2010 ist De Zwarte Hond für die städtebauliche Gestaltung von Rijnvliet in Utrecht verantwortlich. Rijnvliet soll ein „essbares Wohngebiet" werden: Der öffentliche Raum wird nach den Prinzipien eines Waldgartens (Wald in dem Nahrungsmittel wachsen) gestaltet. Mit dem Bau wurde Ende 2017 begonnen. Inzwischen sind etwa die Hälfte der insgesamt 1100 Wohnungen fertiggestellt.

Rijnvliet ist eines der letzten Puzzleteile im Kreis Leidsche Rijn. Es fügt sich nahtlos in seine Umgebung und schließt sich harmonisch an den Strijkviertelplas und Sportpark Rijnvliet im Süden und den Rijksstraatweg und Park Voorn im Norden an. Der Leidsche Rijn und das Strijkviertelplas sind durch den großen Wasserlauf De Vliet miteinander verbunden. Dies verleiht Rijnvliet einen ganz eigenen Charakter.

Sowohl die Wasserstruktur als auch die Grünstruktur werden durch Verzweigungen erweitert, so dass Rijnvliet viel öffentlichen Grünraum erhält, der miteinander verbunden ist. Diese Grundstruktur aus grünblauen Flächen wird auch mit essbaren Pflanzen, Sträuchern und Bäumen versehen, so dass die Nutzung funktional, lehrreich, interessant und sehr attraktiv ist. Dabei werden die sogenannten ökologischen Beziehungen eines Naturwaldsystems angewandt. Anders als in einem Naturwald werden überwiegend nahrungsmittelproduzierende Arten verwendet.

Die ökologischen Eigenschaften dieser verschiedenen Arten werden auf intelligente Weise genutzt, um ein stabiles und widerstandsfähiges Ökosystem entstehen zu lassen. Neben einem Überfluss an Nahrung bietet der Waldgarten auch eine Vielzahl ökologischer Funktionen, wie Lebensraum für viele Insekten und Tiere, Milderung des Klimawandels und einen schönen Aufenthaltsort. Rijnvliet bietet Lebensmittel-, Natur- und Erholungswert. Auf der Grundlage dieser drei Werte erhält das ehemalige Wiesengebiet eine wunderbare Neuinterpretation, in der der grüne Außenraum, das natürliche Wasser und die Nahrungsmittelproduktion die Menschen untereinander und mit der Natur verbinden.

Die Hauptstruktur gliedert Rijnvliet in vier kleine Viertel. Das Gebiet insgesamt zeichnet sich durch eine vielfältige Architektur mit individuell erkennbaren Wohnhäusern aus. Es handelt sich hauptsächlich um erdverbundene Häuser mit Mehrfamilieneinheiten an mehreren Orten. Alle Häuser in Rijnvliet grenzen direkt oder indirekt an das öffentliche Grün. Auf diese Weise erleben die Bewohner die Natur und ernten buchstäblich die entsprechenden Vorteile.

Wo stehen wir aktuell
Der Frühling 2020 fand der zweite Bomen-plant-dag (Tag der Baumpflanzung) statt. Wie bereits in 2019, war es ein großer Erfolg, die Kinder in der Nachbarschaft in die Pflanzung des essbaren Grüns in ihrer eigenen Nachbarschaft einzubeziehen. Die Häuser von Rijnvliet Zuid sind inzwischen weitgehend fertiggestellt, und auch die Wohnstraßen wurden begrünt. Die Ufer der Kanäle folgen in der nächsten Pflanzsaison. Die Spielplätze für die Kinder des Viertels wurden mit Hilfe der Bewohner gestaltet.

In Rijnvliet Midden und Rijnvliet Noord sind die Häuser der Wohnungsbaugesellschaft bereits fertiggestellt. Die Eigenheime befinden sich im Bau. Auch die Bepflanzung dieses Viertels ist bereits konzipiert.

In Rijnvliet Ost und West werden derzeit die Entwürfe festgelegt. Die Einteilungen sind weitgehend abgeschlossen, die Architekten haben mit dem Entwurf der Häuser begonnen und der Landschaftsarchitekt arbeitet an den Grundrissplänen. Das Fladderiepvliet, auf der Südseite des Rijnvliet Ost, ist weitgehend bepflanzt.

Die Schule befindet sich bereits im Bau und wird im nächsten Jahr fertiggestellt. Der endgültige Entwurf für den Waldgarten zwischen Schule und Metaalkathedraal (ökologisch-kulturelles Zentrum) ist in Entwurfsform ausgearbeitet. Der Wunsch besteht darin, dass der Waldgarten nach Fertigstellung der Schule gepflanzt wird. Der Waldgarten bietet Schülern in Leidsche Rijn die Möglichkeit, die Natur auf innovative Weise zu erleben. Auch der Entwurf des großen Wohnblocks von Rijnvliet Oost ist nahezu abgeschlossen.

De Zwarte Hond ist innerhalb des Projekts verantwortlich für den städtebaulichen Plan, die Aufsicht über die architektonische Gestaltung und den Entwurf der Brücken im Bezirk. Felixx ist als Landschaftsarchitekt zuständig für die Außenanlagen. Æ Food Forestry Development ist für den Waldgarten verantwortlich.