Flüchtlings-Auffangzentrum in Ter Apel eröffnet
Mit einer offiziellen Einweihungsfeier wurde am 19. April das von De Zwarte Hond geplante Auffangzentrum Ter Apel eröffnet. Innerhalb von nur zwei Jahren Planungs- und Bauzeit sind in der Nähe des nordniederländischen Dorfes Ter Apel auf dem Gelände einer ehemaligen NATO-Militärbasis 258 neue Wohnungen für insgesamt 2.000 Menschen entstanden. Bei der Neuplanung des Auffangzentrums, das rund eineinhalb Kilometer außerhalb der Ortschaft Ter Apel liegt, wurde besonders auf funktionierende Nachbarschaften geachtet; zu dem Flüchtlingsdorf gehören auch Büroflächen, ein Gesundheitszentrum, Flächen und Räume für Freizeitaktivitäten sowie ein Schule mit Turnhalle.
Viel Wert legt der Entwurf auf Wohnqualität, die trotz hoher Wohndichte durch geschickte Anordnung der Gebäude auf der Grundfläche von 35.000 m²erreicht wird. Dass es bei der Unterbringung von Flüchtlingen längst nicht mehr nur um temporäre Zwischenlösungen geht, sondern um anspruchsvolle Aufgabenstellungen einer menschenwürdigen Architektur, zeigt auch die Resonanz auf Ter Apel in Deutschland.
Gleich zwei soeben erschienene Architekturbände greifen das Projekt auf. Der von Jörg Friedrich, Peter Haslinger, Simon Takasaki und Valentina Forsch herausgegebene Band „ZUKUNFT: WOHNEN - Migration als Impuls für die kooperative Stadt“ (ISBN 978-3-86859-451-5) beleuchtet die Wohnraumfrage im Kontext sozial verträglicher, integrativer und kooperativer Prozesse, denen sich Stadtplanung, Politik und öffentliche Akteure stellen müssen. Die Publikation „Handbuch und Planungshilfe Flüchtlingsbauten“, die von Lore Mühlbauer und Yasser Shretah herausgegeben wurde (ISBN 978-3-86922-532-6), dokumentiert die Planung in Ter Apel mit Entwicklungsskizzen, Grundrissen und Fotos.
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