Impuls für das Stadtzentrum von Dordrecht

Ein städtisches Wohnmilieu mit Dordrechter Innenhöfen am Spuiboulevard

Direkt gegenüber der Altstadt Dordrechts, der Perle von Holland, wird anstelle des heutigen Bürgeramts ein städtisches Wohnmilieu entstehen und die den Altstadtkern umgebende „Haut“, bestehend aus einer Bebauung aus dem 19. Jahrhundert, heilen. Diese Planung führt die Tradition der grünen Dordrechter Innenhöfe fort. In drei von Grünbereichen umgebenen urbanen Baublöcken sollen 500 zusätzliche, im Rahmen des staatlichen Wohnungsbauförderprogramms WBI geförderte Wohneinheiten entstehen. So werden im Stadtzentrum gut tausend Bewohner und häufige Nutzer hinzukommen. Gleichzeitig wird der Spuiboulevard weiterhin ein bedeutendes Entree für Besucher bleiben. Das heutige Parkhaus Spuihavengarage wird saniert und bietet Besucher- und Bewohnerstellplätze. Der Spuiboulevard wird begrünt und so gestaltet, dass er Fußgängern und Radfahrern größtmögliche Attraktivität bietet. So finden Fußgänger (sowohl Bewohner als auch Besucher) ungestört den Weg in die Vorstadt und zu allen anderen Sehenswürdigkeiten von Dordrecht.

Am 20. Dezember 2022 hat der Dordrechter Gemeinderat den städtebaulichen Plan verabschiedet, der die Grundlage für zukünftige Entwicklungen des Spuiboulevards legt. Die Planung von De Zwarte Hond erstreckt sich über circa 4 Hektar und ermöglicht die Transformation in ein attraktives vielfältiges städtisches Wohnmilieu mit Mischnutzung.

Hervorgegangen ist dieser Plan aus der Vision für das Gebiet Spuiboulevard von 2018, der die Idee zugrunde liegt, das Gebiet zu beleben und Bahnhof und Innenstadt miteinander zu verbinden. Das heutige Ensemble mit Bürogebäuden aus den Sechzigerjahren im Stil der Moderne wirkt im kleinteiligen Stadtgefüge der Altstadt und der Bebauung aus dem 19. Jahrhundert, die diese umgibt, wie eine Barriere. Die Bürobauten sind veraltet, und es besteht der Wunsch, Dordrecht auch für neue Zielgruppen attraktiv zu machen. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum groß.

Spuiboulevard als „Reißverschluss“ zwischen Altstadt und umgebender Bebauung aus dem 19. Jahrhundert
Das Planungsgebiet am Spuiboulevard liegt in fußläufiger Entfernung zum Bahnhof am Rand der Altstadt. Die zentrale Aufgabe ist, ein attraktives städtisches Wohnmilieu mit vielfältiger Bewohner- und Besucherschaft zu realisieren. Dies wird erreicht, indem man die Altstadt und die umgebende Bebauung aus dem 19. Jahrhundert nach dem Reißverschlussprinzip aneinanderreiht und die Dordrechter Tradition der Baublöcke mit grünen Innenhöfen, attraktiven Sockelbereichen und in den Raum eingepassten, zurückgesetzten vertikalen Akzenten fortführt. Bürobauten machen Platz für Wohngebäude und es wird grüner, vor allem in den Innenhöfen der Baublöcke. Der öffentliche Raum wird verkehrsberuhigt und bietet Platz für Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel. Das bestehende Parkhaus wird saniert, um Bewohnern und Besuchern Stellplätze zu bieten. Am Spuiboulevard entstehen zwei Plätze mit grünem Charakter und hoher Wohnqualität. Dieses Konzept lässt Sonnenlicht bis zum Spuiboulevard durch und bietet im öffentlichen Raum städtische Vielfalt.

Gemischtes städtisches Wohnmilieu
Die Struktur basiert auf einem drei Baublöcke mit gemeinschaftlichen Innenhöfen umfassenden Grundkonzept. Die bestehende Wohnbebauung wird in die neuen Baublöcke integriert. Dank der Grundstruktur aus mehreren städtischen Baublöcken entsteht ein feinmaschiges informelles Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer. Gemäß der Vision für das Gebiet bilden die Baublöcke zusammen ein Ensemble für urbanes Wohnen und ein gemischtes städtisches Wohnmilieu. Während der öffentliche Raum zur Erholung und zum Verweilen einlädt, bieten die grünen Gemeinschaftshöfe Ruhe und sozialen Zusammenhalt. Der Schwerpunkt liegt auf Wohnen, gemischt mit Nutzungen zur Unterstützung des Viertels, zum Beispiel sozialen Einrichtungen oder Kombinationen von Wohnen und Arbeiten.

Am großen Platz entlang der Straßen Spuiboulevard und Spuiweg bietet sich die Möglichkeit einer Clusterbildung im Nutzungsprogramm des Sockelbereichs. Charakteristiken der Altstadt und der sie umgebenden Bebauung kommen zum Einsatz und so wird aus diesem neuen Entwicklungsvorhaben wirklich ein Ort zum Wohnen im Stadtzentrum: Eingangstüren zur Straße, Verwendung charakteristischer dauerhafter und nachhaltiger Materialien wie beispielsweise Ziegelstein in Kombination mit Holz, kompakte Straßen und Gärten, schmale Vorgartenstreifen und Platz für eine Bank neben jeder Eingangstür. Die neue Bebauung soll einen Beitrag zur Reduzierung von Hitzestress und Überschwemmungen leisten und die Biodiversität stärken. Darüber hinaus sind die Neubauten aufgrund ihrer hohen Sockelbereiche anpassungsfähig und ermöglichen das Reagieren auf Veränderungen bei den Wohnwünschen.

Das Endergebnis ist ein vielfältiges Wohnmilieu am Rand der Altstadt von Dordrecht, das die Verbindungen zwischen der umgebenden Bebauung aus dem 19. Jahrhundert und der Innenstadt stärkt und Besucher und Bewohner auf einem grünen Spuiboulevard willkommen heißt. Das Konzept ist zeitgemäß, nachhaltig, klimaresilient und fördert einen gesunden Lebensstil.