Wie schaffen wir neue Gemütlichkeit?
Nördlich des Flusses Waal wird ein sehr großes neues Wohnviertel von Nimwegen namens Waalsprong gebaut. Für dieses Viertel sollte ein Versorgungszentrum mit den Merkmalen einer gemütlichen Kleinstadt entworfen werden.
Diese Aufgabe ist kein Einzelfall. In vielen Neubausiedlungen werden Einkaufszentren realisiert, deren Architektur eine klassische, historisch gewachsene Einheit suggeriert. Dies führt leider fast immer zu einer „Fake“-Fassaden-Architektur, bei der das Erscheinungsbild und das zugrunde liegende Nutzungsprogramm keinen Bezug zueinander haben. Das geht natürlich auch anders.
Der zentrale städtische Platz ist das pulsierende Herz des neuen Wohnviertels
Die Architektur des Versorgungszentrums „Hart van de Waalsprong“ (Herz von Waalsprong) baut auf der charakteristischen Nimwegener Backsteinarchitektur auf. Sie stärkt das städtebauliche Konzept. Die beiden stattlichen Baublöcke wurden abgestimmt auf den öffentlichen Raum und das zugrunde liegende Nutzungsprogramm mit verschiedenen Mitteln des Entwurfs kleinteilig und kleinmaßstäblich gegliedert.
Zu diesen Mitteln gehören unter anderem die Parzellierung, die Art der Stapelung des Nutzungsprogramms, der Einsatz von Rücksprüngen und Aufstockungen, die Materialwahl und das Setzen städtebaulicher Akzente.
Gemütlichkeit kann auch zeitgemäß sein.
Hart van de Waalsprong
„Hart van de Waalsprong“ (das Herz von Waalsprong) ist das Versorgungszentrum des neuen Wohnviertels von Nimwegen bei Lent nördlich der Waal. Es soll das fehlende Glied zwischen Nimwegen-Nord und der Innenstadt werden und wird circa 11.500 m2 Gewerbeflächen und 450 Wohneinheiten umfassen. Die Aufgabe bestand darin, dem Versorgungszentrum den Charakter einer „kleinen Stadt“ und die damit verbundene Behaglichkeit zu verleihen. Von De Zwarte Hond stammen der städtebauliche Entwurf und der Entwurf für die Einkaufszone. Die Freiflächenplanung übernahm das Planungsbüro De Urbanisten. Der zentrale städtische Platz ist das pulsierende Herz der Entwicklung. Hier befinden sich die größeren Läden und gastronomische Einrichtungen. Dies ist der Ort für alltägliche Ereignisse und besondere Events und ein ausgezeichneter Treffpunkt. Vom zentralen städtischen Platz aus führt eine grüne Route mit Wadi Besucher über kleine Plätze und Gärten zur Waal und einem wunderschönen Ausblick in die Ferne. Radfahrer und Fußgänger stehen bei der gesamten Planung im Mittelpunkt und es ist eine gute Anbindung ans ÖPNV-Netz vorhanden. Darüber hinaus ist das Quartier in der Lage, sich an den Klimawandel anzupassen. Die Architektur baut auf die charakteristische Nimwegener Backsteinarchitektur auf.
data
- Ort
- Nijmegen, NL
- Umfang
- 6.7 ha
- Auftraggeber
- AM en VanWonen
- Disziplin
- Architektur, Städtebau
- Programm
- Masterpläne & öffentlicher Raum, Sport, Freizeit & Gastronomie, Wohnen & Betreuung
- Periode
- 2017-2024
- Status
- In Entwicklung
- Fotografie
- Eva Bloem