
Wie bringt man neues Leben in ein in die Jahre gekommenes Stadtviertel?

Tilburg

Groeseind

Das alte Groeseind war ein sehr einheitliches steinernes Viertel mit 380 kleinen Sozialwohnungen aus den Zwanziger- und Fünfzigerjahren. Typisch für den Tilburger Stadtteil waren schmale Straßen, in denen auch geparkt wurde. Es gab sehr wenig Grün.
Ende des letzten Jahrhunderts waren die Wohnungen technisch veraltet und entsprachen nicht mehr den Wohnwünschen der Mieter. Ein Gewerbegebiet mit Autowerkstätten, einer Tankstelle und einem großen Textilunternehmen verursachte zudem viele Beeinträchtigungen. Es wurde beschlossen, das in die Jahre gekommene Viertel umzugestalten. De Zwarte Hond entwickelte 2006 den Masterplan und später den städtebaulichen Entwurf.

Parkaufbau: Wegestruktur und Abenteuerpfad (rot), Rasen, Rhododendren, Bäume

Zusammenhang versus Abwechslung: Wohnungstyp, Dachform, Baugrenze, Rhythmik, Architekten

Das neu gestaltete, frisch wirkende, grüne Quartier wirkt vertraut


Die wichtigsten Mittel, mit denen die Umstrukturierung eingeleitet wurde, sind die Hinzufügung weiterer (öffentlicher) Grünräume und die Diversifizierung des Wohnungsangebots. Neue grüne Straßen und Plätze stärken die Qualitäten des Wohnumfelds und verbinden die alten und neuen Teile des Quartiers. Vorzonen vor den Häusern und Sitzelemente laden zu einer intensiven Nutzung des grünen Außenbereichs ein.
Bei Umstrukturierungsprozessen sind die Realisierungszeiträume lang. Das Führen eines offenen Dialogs von Beginn an führte zu Vertrauen, Engagement und Lösungsorientierung. Darin waren viele Beteiligte eingebunden: alte und neue Bewohnerinnen und Bewohner, wohlwollende Auftraggeber, eine proaktiv agierende Stadtverwaltung und eine Vielzahl von Entwerfern.


Die Wohnstraßen bieten in erster Linie eine hohe Aufenthaltsqualität

Restrukturierung Groeseind
Das in Tilburg um die ehemalige Textilfabrik D.P. van Maren errichtete Arbeiterviertel Groeseind hat einen Umstrukturierungsprozess durchlaufen. Aus einem typischen Viertel aus der Vorkriegszeit mit kleinen Sozialwohnungen, wenig Grün und vielen Autos auf den Straßen wurde ein grünes Quartier, das Offenheit und Frische ausstrahlt und den Eindruck vermittelt, es habe schon immer so ausgesehen. Es ist ein beliebtes vielfältiges Quartier mit einer hohen Diversität an Miet- und Eigentumswohnungen geworden und gibt dank seines Konzepts auch den umliegenden Nachbarschaften einen positiven Impuls. Tragendes Element des Entwurfs ist ein Netzwerk aus öffentlichen Grünräumen. In der Mitte liegt ein langgestreckter Park, der den Anwohnern Spiel-, Erholungs- und Entspannungsmöglichkeiten bietet. Die Alleen des Stadtteils treffen auf den Park und werden um ihn herumgeführt. Die Wohnstraßen bieten in erster Linie eine hohe Aufenthaltsqualität. Viele der Wohnstraßen sind sogar für den Durchgangsverkehr gesperrt. Stellplätze wurden außer Sichtweite in Zwischenbereichen untergebracht. Da das bestehende Stadtgefüge als Ausgangsbasis für das Quartier diente, fügt sich dieses ganz natürlich in den Stadtteil ein. Neun Architekten wurden beauftragt, Wohnbauten für das neu gestaltete Groeseind zu entwerfen.
data
- Ort
- Tilburg, NL
- Umfang
- 14.4 ha
- Auftraggeber
- Janssen de Jong Projectontwikkeling, WonenBreburg, Tiwos, Hurks vastgoedontwikkeling, gemeente Tilburg
- Disziplin
- Architektur, Städtebau
- Programm
- Masterpläne & öffentlicher Raum, Wohnen & Betreuung
- Periode
- 2006-2018
- Status
- Abgeschlossen
- Fotografie
- ScagliolaBrakkee, Petra Appelhof, aerial photos: Janssen de Jong Projectontwikkeling