Restrukturierung Grunobuurt

Groningen, NL

Was ist ein gemischtes Viertel?

Groningen

Gruno

Das Groninger Stadtviertel Grunobuurt liegt zwischen dem Stadtzentrum und dem Stadtpark in fußläufiger Entfernung zum Bahnhof. Historische Fotos zeigen, dass das Viertel für eine ganz andere Form des Zusammenlebens erbaut wurde. Im Laufe der Jahre geriet der öffentliche Raum immer mehr unter Druck, alterten die Wohnbauten und änderten sich die Wohnwünsche. 2004 entschied man sich für eine groß angelegte Quartierserneuerung.

Gemeinsam mit den Bewohnern wurde eine Planung für ein vollkommen neues, den heutigen Anforderungen entsprechendes Quartier entwickelt, das schöne, helle, nachhaltige Wohnungen für alle bietet.

Die schmalen Straßen und Häuser mit geringer Gebäudetiefe machten ohne Verluste bei der Vielfalt in der räumlichen Gliederung des Viertels einer robusteren Struktur mit zwei statt drei Zonen Platz. Das Spiel mit den Höhen bringt mehr Licht in die Straßen und Abwechslung ins Fassadenbild.

Mit einem breiten Spektrum an Wohnungstypen bietet das Quartier Grunobuurt weiterhin Wohnmöglichkeiten für alle und ist die Diversität der Bewohner gewährleistet. Im ganzen Viertel werden im Erdgeschoss liegende Wohnungen direkt von der Straße aus erschlossen, und das bringt Leben in die Straßen.

Ein sogenannter „Beeldkwaliteitsplan“ schützt mit Regeln für die Gestaltung des öffentlichen Raums, des Fassadenaufbaus und der Eingänge der Baublöcke im Quartier die Vielfalt in der Einheitlichkeit.

Ein gut durchdachtes Spiel mit den Höhen bringt mehr Tageslicht in die Straßen

Restrukturierung Grunobuurt

Das Grunoviertel in Groningen entstand in Zeiten großer Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg. 2004 fiel die Entscheidung für eine groß angelegte Erneuerung des Viertels, da die Wohngebäude in technischer Hinsicht in einem mäßigen Zustand waren und die Wohnqualität nicht angemessen war. Bei der Entwicklung des neuen städtebaulichen Planungskonzepts griff De Zwarte Hond – in enger Abstimmung mit den Bewohnern – die geschätzte „Vielfalt in der Einheitlichkeit“ als grundlegende Idee auf: Innerhalb des klar erkennbaren Stadtgefüges gab es eine große Vielfalt an besonderen Orten.

Die Planung umfasst ein Ensemble mit acht geschlossenen mit Backsteinfassaden versehenen Baublöcken, die abgetreppt sind und an verschiedenen Ecken vertikale Akzente aufweisen. Die Einheitlichkeit wird durch eine eindeutige und klare Kubatur erzielt. Sie wird durch die Regeln für die Gestaltung des öffentlichen Raums, des Fassadenaufbaus und der Eingänge der Baublöcke weiter verstärkt. Die Vielfalt wurde beispielsweise in der Profilierung und Detaillierung und in den Steinsorten und Traufhöhen gesucht.

Auch die Auswahl der Architekten spiegelt das Prinzip „Vielfalt in der Einheitlichkeit“ wider. Drei Architekturbüros wurden für den Entwurf der acht Baublöcke ausgewählt: De Zwarte Hond, Maccreanor Lavington und DiederenDirrix.

data

Ort
Groningen, NL
Umfang
6 ha
Auftraggeber
Gemeente Groningen, Nijestee
Disziplin
Architektur, Städtebau
Programm
Masterpläne & öffentlicher Raum, Wohnen & Betreuung
Periode
2004
Status
In Entwicklung
Fotografie
Harry Cock, Gerard van Beek
Awards (1)
  • Groninger Architectuurprijs
    Dritter Preis Fachjury Tractie (Grunobuurt)
Themen