Welche Bedeutung können nachwachsende Rohstoffe für die Stadtplanung haben?
Die Bremer Heimstiftung plant im Osten Bremens die Realisierung des Ellener Hofs, eines nachhaltigen neuen Wohnquartiers mit circa 500 Wohnungen und Reihenhäusern. In diesem Quartier sollen Alt und Jung, Einkommensstärkere und -schwächere, Menschen mit und ohne Behinderung und Studierende eine bunte Nachbarschaftsgemeinschaft bilden, in der Interaktion im Mittelpunkt steht. Eine Besonderheit ist der Wunsch, das Quartier so weit wie möglich in Holzbauweise zu errichten. Auf diese Weise soll es sich zu einer sozial-ökologischen Modellsiedlung entwickeln. De Zwarte Hond entwickelte den städtebaulichen Entwurf und begleitet als Koordinator die beteiligten Architekten.
Das Quartier soll sich zu einer sozial-ökologischen Modellsiedlung entwickeln
Der Entwurf orientiert sich am Bild eines im Laufe der Zeit gewachsenen Dorfs, in dem mit der Umgebung, die in diesem Fall aus schönen ausgewachsenen Bäumen und einigen Bestandsgebäuden besteht, verantwortungsvoll umgegangen wird.
Bereits im städtebaulichen Maßstab wurden Bauvolumina, Gebäudehöhen und Prinzipien für die Dachlandschaft entwickelt, die auf die besonders strengen Vorschriften für Holzkonstruktionen und nachhaltige Dämmstoffe abgestimmt sind. Außerdem wird an einem innovativen Mobilitätskonzept für einen verkehrsberuhigten Außenbereich und einem ganz natürlichen dezentralen Konzept für die Sammlung von Regenwasser gearbeitet.
Neuer Ellener Hof
Der Neue Ellener Hof ist ein nachhaltiges Neubauviertel mit circa 500 Wohnungen und Reihenhäusern in Bremen. Das Quartier wird fast vollständig in Holzbauweise ausgeführt. De Zwarte Hond entwickelte den städtebaulichen Entwurf und begleitet als Koordinator die beteiligten Architekten. Ausgangsbasis für den Entwurfsprozess war das Bild eines organisch gewachsenen Dorfs, das mit Umgebung und Umwelt verantwortungsvoll umgeht. Wie in einem Dorf stehen manche Wohngebäude nah beieinander, manche in großem Abstand zueinander. Zwischen den Häusern ist an einigen Stellen eine große Grünfläche eingefügt, an anderen eine Baumreihe. Informelle Orte und Wege laden zu Spiel, Kommunikation und gemeinschaftlichem Leben ein. De Zwarte Hond organisierte Workshops mit vier Architekturbüros mit dem Ziel, dem Holzbau zum Erfolg zu verhelfen. Darin wurden die ersten Entwürfe als eine Art Prototyp entwickelt. Die Workshops lieferten unter anderem Erkenntnisse über die Auswirkungen von Vorschriften und die Wahlmöglichkeiten der Architekten. Das konkrete Ergebnis war ein Planungshandbuch, das Klarheit bezüglich Qualitätsstandards, Bauhöhen und Bauverfahren schafft und gleichzeitig möglichst viel Freiraum für kreative Lösungen der einzelnen Architekten bietet.
data
- Ort
- Bremen, DE
- Umfang
- 10 ha
- Auftraggeber
- Bremer Heimstiftung
- Disziplin
- Städtebau
- Programm
- Wohnen & Betreuung
- Periode
- 2016
- Status
- In Entwicklung
- Fotografie
- Lemons Bucket/Bremer Heimstiftung
- Awards (1)
- Fritz Bender Preis
- Fritz Bender Preis