Wie bewahrt man die Identität einer sich verändernden Stadt?
Spoorzone Hoofddorp bietet der Stadt Hoofddorp, einem Wachstumszentrum im Polder, durch die Umgestaltung des Bahnhofsgebiets in einen angenehmen städtischen Ort für Wohnen und Arbeiten mit hoher Aufenthaltsqualität die einmalige Chance auf eine enorme Weiterentwicklung im Bereich Urbanität. In diesem Gebiet rund um den Bahnhof ist Raum für den Bau von bis zu zehntausend Wohneinheiten einschließlich ergänzendem Nutzungsprogramm.
Nicht nur für Wohnungssuchende sind das gute Neuigkeiten. Die Entwicklung der Spoorzone Hoofddorp ermöglicht aber noch vieles mehr, zum Beispiel die Verlängerung der Amsterdamer Metrolinie Noordzuidlijn bis Hoofddorp. Sie gibt der gesamten Stadt Hoofddorp und dem Stadtzentrum einen urbanen Impuls und verwandelt den Bahnhof in einen angenehmen, lebendigen Ort, der von ganz Hoofddorp aus komfortabel mit dem Rad erreichbar ist.
Dafür muss aber das Auto eine andere Rolle einnehmen. Es gilt nicht mehr das Recht des Schnellsten, sondern allen, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, wird viel Platz eingeräumt und Pkws haben in der Spoorzone eine Gastrolle. So wird Platz frei für Bebauung und zusätzliches Grün.
Polder trifft Stadt
Die Spoorzone Hoofddorp wird urban und bleibt zugleich Teil des Polders. Es ergibt sich ein Zusammenspiel aus städtischer Vielfalt und den kulturhistorischen Qualitäten des charakteristischen ursprünglichen Musters von Wasserläufen, auch Poldernetz genannt, sowie dem Deich Geniedijk (einem Teil des ehemaligen Festungsgürtels „Stelling van Amsterdam“). So entwickelt sich an diesem Ort ein städtisches, mit dem Polder verbundenes Gebiet mit eigener Identität.
Stadt der Verbindungen
Die Spoorzone Hoofddorp wird in bestehende und neu zu schaffende Raum-, Mobilitäts- und Grünbereichsnetze eingebettet. Dadurch vernetzt sie sich mit den benachbarten Gebieten und knüpft an (bestehende und neue) lokale, regionale und internationale Verbindungen an.
Stadt der Zukunft
Spoorzone Hoofddorp ist bereit für die Zukunft – ganz gleich, ob es um Klima oder Energieversorgung geht. Die Spoorzone wird nachhaltig. Gebäude, Straßen und Plätze lassen sich bei Bedarf in der Zukunft anpassen.
Spoorzone-Quadranten mit eigenem Charakter und eigener Mischung und Urbanität
Die Teilgebiete der Spoorzone haben heute einen ganz unterschiedlichen Charakter und werden auch in Zukunft ihre Individualität innerhalb des Gesamtzusammenhangs behalten. Als solide Grundlage für den Entwicklungsrahmen dient eine Gerüststruktur: eine Hauptstruktur zur Gewährleistung der Kohärenz, die den Teilgebieten Raum für Flexibilität und Individualität bietet. Die Spoorzone Hoofddorp besteht aus mehreren Quadranten mit klar definierten Merkmalen.
Großstädtische Umgebung
Die städtische Vielfalt und die Nutzungsmischung sind in Bahnhofsnähe am stärksten ausgeprägt. Zu den Rändern des Gebiets hin nehmen Diversität und Dichte ab. Der Bahnhof, wo neben der Bahn auch die verlängerte Metro hält, bietet sich als Ort für die Schaffung einer großstädtischen Umgebung an.
Ruhe, Dynamik, Betriebsamkeit
Ein Zusammenhang innerhalb des Gebiets und eine Verbundenheit mit der Umgebung entstehen durch den gezielten Einsatz verschiedener Intensitäten und Nutzungsmischungen. Es werden drei Zonen eingeführt: Zonen für Dynamik, Ruhe und Betriebsamkeit. Einer Dynamik-Zone mit einer angenehmen Lebendigkeit und Geschäftigkeit stehen von Ruhe gekennzeichnete Gebiete gegenüber, in denen überwiegend gewohnt wird. Entlang der Bahnlinie und in Bereichen, in denen die Durchmischung von Wohnen und Arbeiten am stärksten ausgeprägt ist, herrscht Betriebsamkeit. In der Betriebsamkeitszone kann aufgrund von Beschränkungen wegen der Nähe zum Flughafen Schiphol nicht überall gewohnt werden. In dieser Zone wird insbesondere auf gewerbliche Nutzungen gesetzt. So entsteht ein Gebiet, dass in vielerlei Hinsicht gemischt ist und einen Zusammenhang mit dem Stadtzentrum herstellt.
Fokus auf Rad- und Fußverkehr
Ein Schwerpunkt in der Entwicklung der Spoorzone ist der Rad- und Fußverkehr. Die Straßen und Plätze sind größtenteils autofrei und Pkws haben dort eine Gastrolle. Dank des feinmaschigen Radwegenetzes bestehen gute Verbindungen zwischen der Spoorzone und den anderen Vierteln von Hoofddorp und den Infrastruktureinrichtungen. Vorhandene Barrieren wurden beseitigt und der Bahnhof bietet gute Fahrradabstellmöglichkeiten, sodass es nun wesentlich attraktiver ist, Fahrten zum Bahnhof mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Dieser Ansatz schafft Raum für Wasser- und Grünflächen und regt damit zum Spazierengehen und Radfahren an.
Mögliche Darstellung auf der Grundlage der Entwicklungskarte
Regeln für die Entwicklung aufstellen
Graan voor Visch Zuid
„Graan voor Visch Zuid“ ist ein Gewerbegebiet, das sich in ein gemischtes städtisches Quartier verwandeln und künftig durch eine Mischung aus Wohnen und vorwiegend lokalen und regionalen Unternehmen kennzeichnen wird. Graan voor Visch Zuid entwickelt sich zu einer „produktiven Stadt“, in der gewohnt und gearbeitet wird.
Bahnhofsviertel „Stationskwartier“
Stationskwartier (Beukenhorst West) ist ein in den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts errichteter Gewerbepark. Die Bürogebäude werden derzeit und in naher Zukunft zum allergrößten Teil abgerissen. In einem Teil des ehemaligen Gewerbegebiets Beukenhorst West wird jetzt das Quartier Hyde Park* errichtet. Der restliche Teil des Gebiets entwickelt sich zum Bahnhofsquartier „Stationskwartier“: einem an den Bahnhof angrenzenden, gemischten städtischen Gebiet. Es wird der großstädtischste Bereich der Spoorzone und ist im Hinblick auf Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen komplementär zum Stadtzentrum. Im geschäftigen Bahnhofsquartier ist der belebte Bahnhofsplatz das Herzstück der Interaktion zwischen Bewohnerschaft, im Gebiet arbeitenden Menschen und Besucherinnen und Besuchern. Dieser Begegnungsort ist als Treffpunkt und als Ort für spontane Begegnungen und einen befruchtenden Austausch prägend für den Charakter des Gebiets und dank ihm wird das Quartier zu einer dynamischen „interaktiven Stadt“.
*Hyde Park: Das neue Quartier Hyde Park wird im früheren Gewerbegebiet Beukenhorst-West zwischen dem Bahnhof Hoofddorp und dem Stadtpark errichtet. Insgesamt entstehen dort circa 3.800 Wohnungen.
Die Polderstruktur als Rahmen für urbane Vielfalt
Entwicklungsrahmen für das Bahnhofsgebiet Spoorzone Hoofddorp
In der Gemeinde Haarlemmermeer herrscht gravierende Wohnungsknappheit. Die große Aufgabe des Wohnungsbaus soll wie in der Zukunftsvision zum Thema Verdichtung „Verdichtingsvisie“ festgelegt, durch die Nachverdichtung bestehender Siedlungskerne, unter anderem der Umgebung des Bahnhofs Hoofddorp angegangen werden. Die Entwicklung der Spoorzone Hoofddorp leistet einen Beitrag zur Reduzierung des Wohnungsmangels und fördert die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch die Anbindung an die Metro, die Erhöhung der Vielfalt der Wohnmilieus und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Ein weiterer Schwerpunkt der Spoorzone-Entwicklung ist die Verlängerung der Metro nach Schiphol und Hoofddorp, eine Option, die im Rahmen des Mehrjahresprogramms zu Infrastruktur, Raumordnung und Verkehr „MIRT-verkenning OV-verbinding Amsterdam-Haarlemmermeer“ sondiert wird. Das Gebiet profitiert von der Anbindung an die Metro und es entsteht dadurch in der Umgebung des Bahnhofs (des multimodalen Knotenpunkts Hoofddorp: MKH) das Potenzial, ein gemischtes und vielfältiges städtisches Gebiet zu schaffen. Innerhalb einer auf dem charakteristischen Polder von Haarlemmermeer basierenden Gerüststruktur entwickelt sich ein mit der bestehenden Stadt verbundenes Netz. Verschiedene Teilgebiete, sogenannte Quadranten, können sich ausgehend von ihren individuellen Merkmalen zu einer lebendigen Einheit entwickeln.
data
- Ort
- Hoofddorp, NL
- Umfang
- 1 km²
- Auftraggeber
- Gemeente Haarlemmermeer
- Disziplin
- Städtebau
- Programm
- Periode
- 2022-2023
- Status
- Vision