Panorama Zeeuws Vlaanderen

Zeeuws-Vlaanderen, NL

Welche Chancen bietet eine florierende Wirtschaft in einer alternden Gesellschaft?

Zeeuws Vlaanderen hat mehr Arbeitsplätze als Erwerbstätige. In der Bevölkerung steigt der Anteil älterer Menschen und sinkt der Anteil jüngerer.

Der niederländische Staat hat das Gebiet zwischen den fusionierten Häfen Vlissingen, Terneuzen und Gent (North Sea Port District) im Rahmen des Gebietsentwicklungsprogramms NOVEX als NOVEX-Gebiet ausgewiesen. Das Anziehen und Halten neuer Einwohner und Investitionen in die Erhöhung der Lebensqualität in ganz Zeeuws Vlaanderen können einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des North Sea Port Districts leisten. Eine nachhaltige Entwicklung der Industrie wiederum ist für ein attraktiveres Lebensumfeld in den drei Gemeinden in vielerlei Hinsicht förderlich.

Wie dies aussehen könnte, untersuchte DZH gemeinsam mit 3 Gemeinden in Zeeuws Vlaanderen – Sluis, Hulst und Terneuzen – und Unterstützung des Förderfonds für die Kreativindustrie „Stimuleringsfonds Creatieve Industrie“ in der Planungsstudie „Panorama Vlaams-Zeeland – grenzeloze regio in balans“.

Umgeben von Industrieclustern und weiten Landschaften

Sichtbare vielfältige Delta-Kultur

Ruhige Insel in Europa mit grenzenloser Agglomerationskraft

Extrem weitläufige Landschaften

Fischerdörfer und hafenlose Siedlungen

Über außenliegende Verkehrsverbindungen erreichbar

Investitionen in Lebensqualität leisten einen Beitrag zur Verwirklichung von Nachhaltigkeitsbestrebungen

Zeeuws Vlaanderen nimmt eine zentrale Position in der Delta-Metropole ein und ist eine Grenzregion der Niederlande. Sie ist durch harte Wasser- und Landgrenzen definiert, und daher sind die drei Gemeinden aufeinander angewiesen, wenn es darum geht, eng zusammenzuarbeiten. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bietet sich aufgrund der gemeinsamen flämischen kulturellen Identität an. Bevölkerungswachstum ist wegen der Nähe zu Gent, Antwerpen und Brügge nicht unwahrscheinlich. Die Region strebt nach eigenem Bekunden ein Wachstum von 25 % an. Dies ist nur möglich, wenn es dort mit einer Verbesserung der Lebensqualität im weitesten Sinne einhergeht, indem man die Region gegenüber Hochs und Tiefs bei Besucherzahlen, Witterungsbedingungen und anderen externen Einflüssen resilient macht.

Die großen Arbeitgeber in diesem Gebiet sehen, dass die Zahl der offenen Stellen wächst und das Bevölkerungswachstum damit nicht Schritt halten kann. Gemeinsam mit den drei Gemeinden entwickelten sie eine Vision für die Region. Für den North Sea Port District wurde eine Arbeitsagenda mit Zukunftsambitionen formuliert. Berührungspunkte mit bereits in anderen Papieren beschriebenen Ambitionen wurden untersucht. Daraus gingen acht Themen hervor, die zur Förderung eines widerstandsfähigen Lebensumfelds führen. Sie wurden an sechs Stellen angewandt, drei spezifischen Orten mit ortsspezifischen Aufgaben und drei allgemeineren Landschaftsbereichen.

Die Gemeinden Sluis, Terneuzen und Hulst sind mit einem Rückgang des Anteils junger Menschen und einer Zunahme des Anteils älterer in der Bevölkerung konfrontiert, aber auch mit einem Beschäftigungswachstum und Herausforderungen für die nachhaltige Landwirtschaft.

Die nachhaltige Entwicklung der Industrie sorgt für Arbeitsplätze, Abwärme und Akzeptanz für Infrastruktureinrichtungen und eine nachhaltige Umwelt. Dies lässt ein attraktives Lebensumfeld entstehen und zieht neue und angestammte Bewohner an, um die wachsende Zahl offener Stellen zu besetzen.

Empfehlung 1: Sicherstellen, dass Interventionen in einer vielfältigen Identität verwurzelt sind.

Empfehlung 2: Auf einen bewussten Umgang mit Grenzen achten.

Empfehlung 3: In Lebensqualität investieren.

Investitionen in Lebensqualität leisten einen Beitrag zur Verwirklichung der Nachhaltigkeitsbestrebungen für die Region und sind daher von wesentlicher Bedeutung. Obwohl nicht alle Aufgaben einen lokalen Ursprung haben, ist es wichtig, dass raumplanerische Interventionen immer lokal verwurzelt sind, damit sie eine Wirkung entfalten können. Zeeuws Vlaanderen ist durch Wasser- und Landgrenzen definiert – in physischer, aber auch administrativer Hinsicht. Dies macht es erforderlich, bewusst mit Grenzen umzugehen, indem sie zelebriert oder abgemildert werden. Dabei kommt dem niederländischen und dem belgischen Staat eine wichtige Rolle zu.

Die Planungsstudie zeigt, dass sich der Staat nicht heraushalten kann. Lehren, die auch in anderen Grenzregionen von Bedeutung sein können, sind:

1. Nachhaltige Entwicklung und Lebensqualität gehen Hand in Hand. Die Nordsee gehört allen.

2. Raum für Experimente bieten, die Landesgrenzen verschwimmen lassen.

3. Bei die niederländische Grenzregion betreffenden Entscheidungen das Potenzial der Region auf der anderen Seite der Grenze mitberücksichtigen.

Die weite Polder- und Gewässerlandschaft mittels Biodiversität, Energiewende, Freizeit und Erholung bereichern und für Zeeuws Vlaanderen charakteristische Elemente (wie Kopfsteinpflaster) wiederherstellen.

Das neue Tor nach Terneuzen im Bahnhofsgebiet repräsentiert die Diversität der Region. Hier werden Wohnen, Arbeiten, Bildung und Fertigung zusammengeführt.

In einem bipolaren Grenzdorf kann die Grenze als Ort einer gemeinsamen Identität betrachtet werden, wobei raumplanerische und nicht raumplanerische Fragestellungen gemeinsam angegangen werden.

Den Aufbau von Natur mit anderen Freizeit- und Erholungsnutzungen und Küstenbefestigung kombinieren.

Die Landschaft der Region mit ihrem Kontrast zwischen Industrie und Weite nutzen, indem Orte mit Symbolcharakter und Rückzugsorte mit extremen (Sport-)Aktivitäten kombiniert werden.

In touristischen Dörfern in Begegnungsräume investieren. Kombination von Tourismus und Übergangswohnungen anstreben.

Panorama Zeeuws Vlaanderen

Der niederländische Staat hat das Gebiet um die fusionierten Häfen Vlissingen, Terneuzen und Gent im Rahmen des Gebietsentwicklungsprogramms NOVEX als NOVEX-Gebiet ausgewiesen. Investitionen in die Erhöhung der Lebensqualität in ganz Zeeuws Vlaanderen und das Anziehen und Halten neuer Einwohner können einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des North Sea Port Districts leisten. Eine nachhaltige Entwicklung der Industrie wiederum ist für ein attraktiveres Lebensumfeld in den drei Gemeinden in vielerlei Hinsicht förderlich. Es entsteht eine grenzenlose Region im Gleichgewicht, indem aktuelle Aufgaben in den Bereichen Energiewende, Anpassung an den Klimawandel und Lebensqualität stets kombiniert werden. Dies lässt sich an verschiedenen Orten auf unterschiedliche Weise angehen. Mit acht übergreifenden Themen soll sichergestellt werden, dass die Lebensqualität in der Region in der Breite verbessert und widerstandsfähig wird gegenüber Hochs und Tiefs, Hoch- und Nebensaison, Ebbe und Flut. Es geht um folgende Themen im Bereich Lebensqualität: Landschaftliche Qualität, Kultur, Niveau der Infrastruktureinrichtungen, Mobilität und Nähe, Wohnen – Bildung – Arbeit, Energiewende, Nachhaltigkeit und Zirkularität sowie Abschwächung der Auswirkungen der Landesgrenze. Obwohl nicht alle Aufgaben einen lokalen Ursprung haben, ist es wichtig, Antworten vorwiegend gemeinsam mit der örtlichen Gemeinschaft zu formulieren. So wird eine Verbindung zu anderen Fragestellungen und Chancen hergestellt, die die Menschen bewegen, und erreicht man regionalspezifische Lösungen. Dies fördert die Identität und Attraktivität.

data

Ort
Zeeuws-Vlaanderen, NL
Umfang
875,8 km²
Auftraggeber
Stimuleringsfonds Creatieve Industrie
Disziplin
Städtebau, Strategie
Programm
Entwurfsforschung
Periode
2022
Status
Abgeschlossen
Themen