Urbanisierungsstrategie Region Groningen Assen

Regio Groningen Assen, NL

Wie schafft man eine komplette komplementäre kooperative Region?

In der Region Groningen-Assen (RGA) gibt es schon seit gut 25 Jahren einen erfolgreichen Kooperationsverbund auf Basis einer von Pendelverkehr geprägten städtischen Region und eines zusammenhängenden Wohnungsmarkts zwischen den Städten Groningen und Assen und deren Umland. Im Hinblick auf das Wohnumfeld kennzeichnet sich die Region durch große Kontraste. Das Spektrum reicht von dynamisch und großstädtisch bis hin zu ruhig und lauschig. Die für die Region typische landschaftliche Vielseitigkeit bietet ein attraktives Umfeld für Wohnen, Arbeiten und Erholung. Im Norden hat die RGA eine wichtige wirtschaftliche Funktion. Knapp eine halbe Million Menschen leben in der Region und sie bietet fast eine Viertelmillion Arbeitsplätze. Dank der Präsenz führender Wissens- und Bildungseinrichtungen ist eine starke wissensbasierte Wirtschaft vorhanden. In den vergangenen Jahrzehnten hat die RGA in der gesamten Region stark in hochwertige öffentliche Verkehrsverbindungen investiert.

Überblick über den Verlauf der regionalen Urbanisierungsstrategie „Verstedelijkingsstrategie Regio Groningen-Assen“ in vier Phasen

Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Parteien, die gemeinsam Vereinbarungen zur Umsetzung der Urbanisierungsstrategie treffen

In den Niederlanden herrscht ein großer Mangel an Wohnraum. Die Region Groningen-Assen ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Im sogenannten „Woondeal“ hat die Gemeinde Groningen 2019 dazu Vereinbarungen mit dem niederländischen Staat getroffen (+20.000 Wohneinheiten vor 2030). Seine Ausarbeitung erfolgt auf der Ebene der Region, da die Auswirkungen der Wohnungsknappheit und die Entwicklung von Neubauten in der gesamten Region fortwirken (+36.000 Wohneinheiten vor 2040).

Die Aufgabe des Wohnungsbaus bietet Chancen, viel mehr für eine starke Regionalentwicklung zu bewirken. Denn in der Region treffen verschiedene Aufgaben aufeinander:

1) Wohnen: die Bewältigung der Bau- und Entwicklungsaufgabe unter Beibehaltung der Raumqualität

2) Arbeiten: die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region

3) Mobilität: die nachhaltige Aufrechterhaltung der Erreichbarkeit heutiger und künftiger Spitzenstandorte und einer gut funktionierenden von täglichem Pendelverkehr geprägten städtischen Region

4) Energie: die Bereitstellung von Raum für die Energiewende 

5) Landschaft: die Nutzung und Stärkung der gegenwärtigen Ambitionen bezüglich Klima und Lebensqualität

Analysekarte Wohnen

Analysekarte Wirtschaft

Analysekarte Mobilität

Analysekarte Energie

Analysekarte Landschaft

Diese gemeinsamen Aufgaben erfordern einen ganzheitlichen regionalen strategischen Ansatz

De Urbanisierungsstrategie für die RGA bietet eine Perspektive für eine komplette komplementäre kooperative Region, in der alle die Chance erhalten, passenden bezahlbaren Wohnraum in einem angenehmen und inspirierenden Wohnumfeld zu finden.

Der Bau von 36.000 neuen Wohneinheiten erfordert einen Kurswechsel! Dafür wurden für die RGA sieben Entwicklungsprinzipien aufgestellt. Diese Prinzipien setzen auf gut durchdachte Konzentration, eine strategische Verteilung, die Nutzung und Stärkung des ÖPNV-Netzes und die Aufwertung von Grünbereichen in der Stadt und in deren Umgebung.

  • Bestehende urbanisierte Region stärken
  • Agglomerationskraft erhöhen
  • Polyzentrische Entwicklung fördern
  • Ausgewogene Mobilität
  • Verhältnismäßig und passend
  • Hebel für Umstrukturierung
  • Zusammen an einer nachhaltigen Region arbeiten

Wohnungsbau führt zu Nähe

Auf diese Standorte setzte die Region für die Realisierung von 36.000 Wohneinheiten. Dies führte in der Region als Ganzes für alle zu mehr Nähe, Wahlfreiheit und Chancengleichheit. Zu Nähe zwischen Arbeiten und Wohnen und zu Infrastruktureinrichtungen und Natur. Im Mittelpunkt stehen aktive Mobilität und ein gesunder Lebensstil: Der Rad- und Fußverkehr hat in den Städten und auch in den Dörfern zugenommen. Für größere Entfernungen wird durch die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln eine Alternative zur Pkw-Nutzung geboten.

Dieser neue Kurs bietet eine angemessene Antwort auf die große Frage des urbanen Wohnens in der Nähe von Arbeit und Infrastruktureinrichtungen. In allen bestehenden Städten und Dörfern in der Region lagen in diesem Bereich Chancen, die kurzfristig finanzielle und raumplanerische Herausforderungen mit sich brachten, aber nach der Verwirklichung der Gesellschaft einen Mehrwert bieten. Außerdem wurde auch Augenmerk auf Schnelligkeit gelegt: Die Ausgangssituation war dringlich und man setzte auf Erschwinglichkeit. Darum kamen neben Neubau auch gut durchdachte Transformationen und Lösungen auf dem Wohnungsmarkt zum Einsatz.

Genau wie die bestehenden Städte und Dörfer erhielt auch die wunderschöne vielseitige Landschaft in der Region einen Impuls zur Qualitätsverbesserung. Die Verbindungen im „grünen Gegenstück zur Bebauung“ wurden gestärkt und die Gebiete haben sich zu einer Landschaft entwickelt, die nicht nur für die RGA, sondern auch darüber hinaus wertvoll ist. Auf diese Weise hat die Region ihre Eigenart als Konstellation aus großen und kleinen Kernen bewahrt und die Kontraste als Stärke genutzt. Die Arbeitslandschaft hat eine polyzentrische Entwicklung durchlaufen. Die Kerne haben als Wirtschaftsmotoren jeweils eigene Spezialisierungen und Profile entwickelt, wobei der regionale Zusammenhalt bewahrt und gestärkt wurde.

Die verschiedenen strategischen Aufgaben, die in den neun Teilgebieten aufeinandertreffen; dafür wurden die verschiedenen Kartenebenen (Themen) übereinandergelegt.

• Stadt Assen: stärkt das Herz der grünen Stadt
• Stadt Groningen: macht auf der West- und Ostflanke einen Maßstabssprung
• Nachhaltige Erneuerung an Verkehrsachsen entlang
• Kern Hoogezand: Band verbindet
• Kerne Leek-Roden: Weiterentwicklung im dörflichen Maßstab
• Landschap van Wierden en Zeeklei (Landschaft von Wierden und Marschland): Die Landschaft steht im Vordergrund
• Drentse Dorpenweg (Drenther Dörferstraße): Band verbindet
• Landschap van Laagveengordel en Esdorpen (Landschaft des Niedermoor-Gürtels und der Angerdörfer): Die Landschaft steht im Vordergrund

Von der Urbanisierungsstrategie zur Umsetzungsstrategie

Wohnungsbauvorhaben lassen sich auf regionaler Ebene bündeln, um an gemeinsamen Zielen zu arbeiten und gemeinsame Herausforderungen zu meistern. Das gilt beispielsweise für Bahnhofsgebiete, Quartierserneuerungen, Planungen innerhalb von Arbeitsbereichen, Erweiterungskonzepte und – das Wichtigste – Planungen nach dem Motto „klein, aber fein“. Diese häufig vorkommenden Projekte nennen wir strategische Programme. Einige Projekte werden auch als Schlüsselprojekte bezeichnet, da sie Beispiele sind für eine ganzheitliche Vorgehensweise mit einer Kombination aus Wohnen, Arbeiten, Grün, Energie und Mobilität. Bei diesen Schlüsselprojekten treffen die sieben regionalen Entwicklungsprinzipien aufeinander. Sie sind Beispiele für die Ausarbeitung des neuen von der Region verfolgten Kurses in der Praxis und ein wichtiger Bestandteil der Umsetzungsstrategie „Uitvoeringsstrategie RGA“.

In der Urbanisierungsstrategie „Verstedelijkingsstrategie RGA“ steht der Aspekt „Nähe“ im Mittelpunkt. Durch den Zubau von Wohnungen im bestehenden urbanisierten Gebiet entsteht auch Investitionskraft für Verbesserungen in den Bereichen Grün und Wasser in Städten und Dörfern. Dies steigert die Lebensqualität in der Region. Die Arbeitslandschaft entwickelt sich polyzentrisch. Die Kerne haben als Wirtschaftsmotoren jeweils eigene Spezialisierungen und Profile entwickelt, wobei der regionale Zusammenhalt bewahrt und gestärkt wurde. Der Raum im Umland behält seine Weite und gewinnt ganzheitliche Lösungen hinzu für die großen gesellschaftlichen Aufgaben des 21. Jahrhunderts wie Anpassung an den Klimawandel, Stärkung der Biodiversität, nachhaltige Landwirtschaft und Energiewende. Diese Raumqualität und Wirtschaftskraft in einem nachhaltigen regionalen System verschaffen der RGA als Ganzes mehr Geltung: als komplette komplementäre kooperative Region, die allen gute Wohn-, Arbeits- und Erholungsmöglichkeiten bietet.

Urbanisierungsstrategie Region Groningen Assen

In der Urbanisierungsstrategie „Verstedelijkingsstrategie RGA“ steht der Aspekt „Nähe“ im Mittelpunkt. Durch den Zubau von Wohnungen im bestehenden urbanisierten Gebiet entsteht auch Investitionskraft für Verbesserungen in den Bereichen Grün und Wasser in Städten und Dörfern. Dies steigert die Lebensqualität in der Region. Die Arbeitslandschaft entwickelt sich polyzentrisch. Die Kerne haben als Wirtschaftsmotoren jeweils eigene Spezialisierungen und Profile entwickelt, wobei der regionale Zusammenhalt bewahrt und gestärkt wurde. Der Raum im Umland behält seine Weite und gewinnt ganzheitliche Lösungen hinzu für die großen gesellschaftlichen Aufgaben des 21. Jahrhunderts wie Anpassung an den Klimawandel, Stärkung der Biodiversität, nachhaltige Landwirtschaft und Energiewende. Diese Raumqualität und Wirtschaftskraft in einem nachhaltigen regionalen System verschaffen der RGA als Ganzes mehr Geltung: als komplette komplementäre kooperative Region, die allen gute Wohn-, Arbeits- und Erholungsmöglichkeiten bietet.

data

Ort
Regio Groningen Assen, NL
Umfang
1.061 km²
Auftraggeber
Regio Groningen Assen, Ministerie van Binnenlandse Zaken & Koninkrijksrelaties
Disziplin
Städtebau
Programm
Periode
2020-2022
Status
Abgeschlossen
Fotografie
De Zwarte Hond
Partner
Bureau PAU, Estheticon Projectadvies
Themen