Ten Hoorn/Laan van de Vrede bei der Ausstellung „Bouw Anders“

In Verbindung mit dem Manifest zu Architektur und Stadtplanung „Bouw Anders“ ist derzeit in Groningen eine Ausstellung mit achtzehn Planungen von Architekten für Wohnbaustandorte in der Stadt zu sehen. Die Projekte unterscheiden sich von gängigen Konzepten durch mehr Abwechslung, andere Entwicklungsformen, hochwertige Architektur, gute öffentliche Räume und Gebäude, die wirklich zu Verbesserungen in der Stadt führen. Und das alles am besten nachhaltig, im Einklang mit der Natur und erschwinglich. De Zwarte Hond ist mit einem Neubau und einer Neugestaltung der Umgebung der Straße Laan van de Vrede beteiligt.

Ten Hoorn
Im Planungsbereich für das Projekt Ten Hoorn liegen der Ruderverein Gyas, eine Schule und ein Spielplatz. Das Areal befindet sich neben dem Autobahnkreuz A28/A7, wo im Rahmen des Umbaus der südlichen Umgehungsstraße Planfreiheit hergestellt wird, damit sich Verkehrswege nicht mehr in derselben Ebene kreuzen. Das Projekt umfasst ein Wohngebäude mit ergänzenden Nutzungen sowie Verbesserungen in der Gestaltung der direkten Umgebung dieses Gebäudes.

Heute ist der Wechsel von steinerner Urbanität zu Rad- und Wanderrouten durch grüne Natur entlang des kleinen Flusses Drentsche Aa und des Sees Paterswoldsemeer recht abrupt. In der neuen Situation wird dieser Übergang sorgfältiger und mit mehr Raum für Aktivitäten gestaltet, indem ergänzend zum Vereinsbetrieb des Rudervereins ein Stadtstrand und eine Bootsanlagestelle angelegt werden.

Da die Straße Laan van de Vrede in fußläufiger Entfernung zum Hauptbahnhof Groningen liegt, kann dort ohne Investitionen in neue Infrastruktur oder bauliche Maßnahmen für das Parken ein umfangreiches Nutzungsprogramm untergebracht werden. So entstand die Idee, im vorgeschlagenen Gebäude neben Wohnungen im Sockelbereich auch gastronomische Nutzungen und Kombinationen aus Wohnen und Arbeiten vorzusehen.

Holztragwerk
Das Gebäude hat ein Holztragwerk, das ohne Hinzufügung von Beton sowohl Horizontal- als auch Vertikallasten aufnimmt. Das Haupttragwerk besteht aus kreuzförmigen Tragelementen in einem Raster von 3,6 mal 3,6 Metern. Diese Konstruktion bietet in der Gebäudeplanung viel Freiheit. Zum Beispiel lassen sich Erschließungen, Wohneinheiten und andere Räume verändern und zusammenschalten.

Die Struktur macht ganz unterschiedliche Wohneinheiten für Ein-, Zwei-, Drei- und Mehrpersonenhaushalte möglich. Dank kluger Grundrissgestaltung kann beispielsweise eine Wohneinheit, die nur 40 Quadratmeter groß ist, dennoch gut von zwei Personen bewohnt werden. Darüber hinaus lässt sich die Struktur im Laufe der Zeit leicht an neue Wohnbedürfnisse anpassen.

Die Trennung von Tragwerk und Ausbau in Holz ermöglicht Trockenbau und mehr Vorfertigung. Außerdem kann damit die Ausbau- und Fertigstellungsphase früher integriert werden. Die Ausbauelemente sind dadurch besser verarbeitet, halten länger und sind somit wesentlich nachhaltiger.

Eine ausführlichere Beschreibung  der Planungen (in niederländischer Sprache) finden Sie hier.