Großstädtisch

Die Niederlande gewinnen neue Milieus hinzu, die man hier nur aus dem Ausland kannte. Manchmal mit Hochhäusern, aber häufiger noch in Form großstädtischer circa achtgeschossiger Blockstrukturen. Sie bieten vielfältige Einrichtungen, angenehme grüne Straßen und Plätze und gute Verbindungen zu anderen Orten.

 Bei diesen komplexen Aufgaben können wir uns als Büro voll entfalten. Wir sind am Bau von Hochhäusern und an der Entwicklung von Quartieren mit hoher Dichte beteiligt, wir planen Bahnhofsgebiete oder bauen mitten in der Innenstadt. Von Den Haag bis Berlin und von Amsterdam bis Groningen arbeiten wir an Planungen dieser Art.

Dabei geht es nicht um die höchsten Hochhäuser, sondern um die angenehmsten und lebendigsten Straßen. Es geht um einen Ort, der ein angenehmer (Arbeits- oder) Wohnort ist, und zwar unter anderem dank der großen Vielfalt an Einrichtungen, die leicht über schöne, belebte öffentliche Plätze mit Wasser und Grünflächen erreichbar sind.

In Quartieren dieser Art lässt sich eine Mischung von großen und kleinen Gebäuden sehr gut realisieren. Wichtiger ist jedoch, dass die Stadt in Augenhöhe – das heißt, das von der Straßenebene aus Sichtbare – über eine gewisse Feinkörnigkeit verfügt. Das bezeichnen wir als „stark frequentierten Sockelbereich“. Alle zehn Meter kommt eine Eingangstür, eine andere Adresse. Diese Sockelbereiche haben vorzugsweise ein Nutzungsprogramm, das eine Nutzung am Vormittag, Nachmittag und Abend mit sich bringt, damit es dort zu jeder Tageszeit und an allen Wochentagen angenehm und sicher ist. Dies setzt eine Dynamik in Gang und führt zu erwarteten und unerwarteten Begegnungen. Das ist echte Urbanität!

Die besten Mittel zur Schaffung eines solchen großstädtischen Milieus sind hohe Dichte und Nutzungsmischung. Eine hohe Dichte erfordert nicht automatisch, in die Höhe zu wachsen. Am effizientesten ist das Bauen bis circa acht Geschosse. Großstädtische Blockrandbebauung dieser Art, die wir alle aus Paris, Barcelona oder Berlin kennen, ist relativ nutzungsneutral. Im Laufe der Zeit lässt sich dort eine Büronutzung auch hervorragend in ein Hotel, eine Schule oder eine Wohnanlage umwandeln. Das ist eine große Stärke. Natürlich passt gelegentlich auch ein Hochhaus dazwischen. Auch wenn es relativ teuer ist und das Bild stark prägt. Daher müssen Hochhäuser auch wirklich sehr gut sein. Hochhäuser beanspruchen oft einen größeren Footprint, als man zunächst erwarten würde. Dies steht im Zusammenhang mit Beeinträchtigungen bezüglich Wind, Schattenwirkung, Parken und „all what goes up must come down“.

Der großstädtische Nutzungsmix lässt sich am besten durch Mischung auf der Ebene eines Häuserblocks oder einer Straße erzielen. In einem gemischten Häuserblock oder einer gemischten Straße stehen verschiedene Gebäude mit jeweils unterschiedlicher Nutzung nebeneinander. Damit wird eine komplexe vertikale Eigentumssituation vermieden und es führt dennoch zu einer Straße mit starker Mischung. Der Erdgeschossbereich dieser Gebäude kennzeichnet sich zudem durch einen direkt von der Straße aus erschlossenen Nutzungsmix. So entsteht ganz einfach das gewünschte abwechslungsreiche Straßenbild.

>> siehe auch das Thema Nutzungsmischung