Holz ist das Material des 21. Jahrhunderts. Es ist leicht, natürlich, leicht anpassbar, hat einen recht guten Dämmwert und speichert CO2, statt CO2 -Emissionen zu verursachen wie beispielsweise Beton. Haben wir demnächst überhaupt noch Fensterrahmen und Türzargen? Oder sind diese integraler Bestandteil der Innenschale von Außenwänden?
Holz ist ein traditionelles Baumaterial und zugleich in Bereichen, in denen wir es wieder für konstruktive Bauteile verwenden, relativ neu. Dank neuer Verfahren, darunter BSP (Brettsperrholz), über Kreuz verleimten Brettlagen, erweisen sich sogar Holzarten, die oft als minderwertig galten, wie beispielsweise Pappelholz als hervorragendes Baumaterial für Wände, Fassaden und mehr.
Auf den ersten Blick scheinen die Baukosten beim Bauen in Holzbauweise höher zu liegen. Wenn jedoch die Qualitäten und Eigenschaften des Materials zu einem frühen Zeitpunkt im Entwurfsprozess berücksichtigt werden, lassen sich diese besser nutzen. Damit werden auch die Baukosten realistischer. Ein Gebäude aus Holz baut man nun einmal anders als ein Gebäude aus Beton oder Stahl. Zum Beispiel sind die Achsmaße anders und separate Fenster- und Türrahmen werden überflüssig. In unserer Arbeit gehen wir gern von den Eigenschaften eines Materials aus. Das passt sehr gut zu uns als Büro.
Wir haben bereits einen Bahnhof aus Holz und eine Villa mit einer Fassade aus massiver Eiche auf Schiermonnikoog gebaut. Eine städtebauliche Planung mit Holzbauten in Bremen wird derzeit realisiert, ebenso wie ein Quartierspavillon in Meerstad. Gleichzeitig arbeiten wir in Amsterdam an einer Hauptniederlassung aus Holz und in Rotterdam an einem Turm in Holzbauweise als Ergänzung zu einem bestehenden Hochhauskomplex.
Darüber hinaus müssen die Vorteile von Holz auch in einem größeren Zusammenhang betrachtet werden. Die neuen Verfahren ermöglichen mehr Fertigteilbau, was zu weniger Fehlern und dank kürzerer Bauzeiten zu geringeren Beeinträchtigungen infolge von Bauarbeiten führt. Fertigteile bieten auch Raum für Maßarbeit. Aussparungen und Leitungen können an exakt den richtigen Stellen eingefräst werden. Genau wie beim Ausdrucken einer Seite kann jedes Element ohne allzu großen Aufwand anders sein. Es gibt bereits die unterschiedlichsten Produkte, mit denen sich akustische Maßnahmen und Leitungstrassen integrieren lassen. Außerdem benötigt Holz weniger Oberflächenbehandlung. Es ist ein warmes atmungsaktives Material, das Räume gesünder macht. In der Nutzungsphase ist es einfacher, Änderungen vorzunehmen oder etwas aufzuhängen. Haben Sie jemals versucht, ein Gemälde an einer Betonwand aufzuhängen?
Es muss aber auch nicht alles aus Holz sein. Für manche Anwendungsbereiche eignet sich Holz weniger gut, zum Beispiel für Stellen, die mit viel Feuchtigkeit in Kontakt kommen, wie Fundamente und Fassadenverkleidung. Bis circa sechs bis acht Etagen ist Holzbau ein hervorragendes Bauverfahren. Oberhalb dieser Grenze wird es wesentlich komplizierter. Auch im Hinblick auf den Schallschutz zwischen Wohneinheiten gibt es noch Herausforderungen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, alle Vorteile von Holzbau gemeinsam zu entdecken. Wo liegen die herausragenden Eigenschaften und was eignet sich weniger gut? De Zwarte Hond beteiligt sich gern an dieser Suche und Forschung.
>> siehe auch die Themen Machen und Nachhaltigkeit