Ein großes Ziel – wer macht mit?
In den Niederlanden stolpert man von einer Krise in die nächste: von der Klima-, Energiewende- und Gesundheitskrise über die Stickstoff- und Biodiversitätskrise in die Wohnungsbaukrise. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass sich diese Krisen nur mit einem kohärenten Ansatz strukturell bewältigen lassen.
Daran will De Zwarte Hond mitwirken, denn für uns ist das nichts Neues. Schließlich setzen wir es bereits in vielen Projekten um, wenn auch noch fragmentarisch: über Holzbau, Bauen im Bestand in Städten und Dörfern, Sanierungs- und Umnutzungsprojekte, Investitionen in bestehende Quartiere und Gebäude, das sogenannte Urban Recycling.
In unserer praktischen Umsetzung bei unseren Projekten wären jedoch noch mehr Klarheit und Kohärenz möglich. Und das wird in diesen Zeiten gebraucht. Deshalb wollen wir kohärenter an den großen Transformationsprozessen arbeiten, für die wir in den Niederlanden und weltweit stehen. Auf eine Art und Weise, die heutigen und künftigen Generationen gerecht wird und Respekt erweist. Wir möchten Systeme ins Gleichgewicht bringen und globale Kreisläufe schließen. Und als großes, breit aufgestelltes Planungsbüro können und wollen wir etwas bewirken.
Fünf Systeme im Gleichgewicht
Wir unterscheiden zwischen fünf Systemen, die besser ausbalanciert werden müssen und/oder deren Kreisläufe schneller geschlossen werden sollten. Diese Ungleichgewichte sind unseres Erachtens die Ursachen der diversen Krisen. Dabei differenzieren wir zwischen fünf Systemen: abiotischen, biotischen, humanen, technischen Systemen und Rohstoffen.
Abiotisch: Wasser, Luft und Boden
Biotisch: Flora, Fauna und Nahrungsmittel
Human: soziales Gleichgewicht und Zusammenhalt und wirtschaftliche Widerstandskraft
Technische Systeme: Mobilität, Anlagen, Energiesysteme (Wärme und Strom), Lösungen für den Wasserhaushalt usw.
Rohstoffe: Materialknappheit und Übergang zur Kreislaufwirtschaft
Verfügbare gesunde Systeme
Während sich die abiotischen und biotischen Systeme und Kreisläufe auf natürliche Prozesse beziehen, sind die beiden zuletzt genannten Kreisläufe technischer Natur. Der Mensch liegt mit seinen sozialen und ökonomischen (Öko-)Systemen irgendwo dazwischen. Unsere Abhängigkeit von diesen technischen Systemen und knappen Rohstoffen wollen wir wo immer möglich reduzieren. Wir schaffen vorzugsweise ein attraktives, gesundes Lebensumfeld mit natürlichen Lösungen, die einen Beitrag zur Bewältigung verschiedener Aufgaben leisten.
In der Praxis
Für die Stadtplanung und auch für die Architektur lässt sich ein alle fünf Kreisläufe bedienendes und auf (fast) alle Krisen ausgerichtetes Leitthema formulieren. In der Stadtplanung ist es das Thema „Nähe“, das wir in der neuesten Ausgabe von OutThere „De toekomst is nabij“ (Die Zukunft ist nah) ausarbeiten. In der Architektur ist es das Thema „Passivbauweise“ mit „großzügiger statischer Gebäudestruktur“. Es wird in der noch zu veröffentlichenden OutThere-Ausgabe „Nooit meer slopen“ (Nie wieder Abriss) behandelt. Beide Ausgaben zusammengenommen sind ein Plädoyer für einen kohärenten Ansatz beim Angehen der verschiedenen gesellschaftlichen Aufgaben, vor denen wir als Gesellschaft stehen. Während sich „Die Zukunft ist nah“ auf die Stadt- und Quartiersebene bezieht, behandelt „Nie wieder Abriss“ die Gebäudeebene.
Die Botschaft dieses Plädoyers lautet: Die Ausgangsbasis ist die bestehende (bauliche) Umgebung. Wir setzen wo immer möglich auf natürliche Lösungen, mit denen wir mehrere gesellschaftliche Aufgaben strukturell angehen. Dabei sind Planungen erst dann gut, wenn sie der Gesundheit und dem Glück von Mensch, Pflanze und Tier förderlich sind. Nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb unserer „Bauzäune“ und Projektgrenzen.
Sprechen Sie uns darauf an. Wir sind nicht perfekt.
Wir haben ein großes Ziel. Wir gehen die mit den Transformationsprozessen verbundenen Aufgaben an und verfolgen dabei einen kohärenten Ansatz. Nehmen Sie uns beim Wort und sprechen Sie uns darauf an. Denn wir sind nicht perfekt und werden sicherlich Fehler machen, inkonsequent sein und nicht alles gleichzeitig in die Tat umsetzen. Doch wir werden uns immer für dieses Ziel einsetzen. Auf lange Sicht und mit Blick auf das große Ganze. Wir werden miteinander herausfinden, welche Lösungen gut sind. Scheitern, wieder scheitern, besser scheitern.
Wir sind uns der Dringlichkeit bewusst und wollen keine Zeit mehr verlieren. In unserer Arbeit engagieren wir uns dafür, mithilfe unserer Projekte die genannten Transformationsprozesse weiter voranzubringen. Dieses große Ziel verfolgt sicherlich nicht nur De Zwarte Hond. Aber wir rufen unsere Branche, unsere Auftraggeber und weitere zivilgesellschaftliche Partner ausdrücklich dazu auf, mitzudenken, mitzuwirken und sich diesem großen Ziel zu verschreiben.