Wohnen an der Schiene: mobil und grün ausserhalb der Grossstadt

Die Metropolen und Großstädte in NRW sind aktuell immer weniger in der Lage den Bedarf an Wohnraum zu decken. Damit erhöht sich auch der Druck auf das Umland der Städte. Die Landesregierung NRW hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn mit dem Programm Bauland an der Schiene eine initiative gestartet, um an bestehenden Bahnhaltepunkten im Umland der Städte Entwicklungspotentiale zu identifizieren und beschleunigt zu entwickeln. Die Kommunen werden aktiv bei der Planung unterstützt, dies geschieht auch mit dem Ziel dichtere städtebauliche Typologien als sonst üblich zu entwickeln. De Zwarte Hond hat nun seinen ersten Entwurf im Rahmen des Programms in der Gemeinde Havixbeck im Münsterland vorgestellt.

Auf dem ca. 20 ha großen Projektgebiet, das zwischen dem Bahnhof, dem Ortskern und dem Schloss Havixbeck liegt, sollen mindestens 700 Wohneinheiten entstehen. Neben Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Reihenhäuser gruppieren sich an mehreren Stellen im Entwurf Mehrfamilienhäuser zu kompakten Hofanlagen. Diese Höfe nehmen auch zusätzliche Funktionen auf. in der ersten Phase entsteht als Teil einer Hofanlage eine Kita.

Trotz der prägenden Topographie, das Gebiet fällt von West nach Ost um 13 m ab, soll das Regenwassermanagement in den Straßen und in den Freiräumen ausschließlich über Gräben, Mulden und temporär einzustauende Flächen erfolgen. Die damit entstehenden robuste Grünstruktur sorgt auch im Sommer für einen zusätzlichen Hitzeschutz. Am nördlichen Rand des Gebietes – parallel zum Schlosspark und Schlautbach – verläuft ein 40 m breiter Parkstreifen, der das Bahnhofsumfeld mit Havixbeck verbindet.

Der Bahnhof wird als Mobility-Hub ausgebaut und für die Anforderungen der Elektromobilität vorbereitet. Zusätzlich wird die Umnutzung des ehemalige Bahnhofsgebäudes zu einem kleinen multifunktionalen Gebäude untersucht. Um den Wartenden und Ankommenden die Wartezeit zu versüßen, sollen alle Freiflächen um den Bahnhof mit essbaren Pflanzen und Obstbäumen bepflanzt werden. So entsteht der „essbare“ Bahnhof Havixbeck.

Der Bauausschuss der Gemeinde hat den Entwurf einstimmig angenommen und sieht insbesondere in der Nachhaltigkeitsstrategie ein innovationspotential für Havixbeck, das nun weiter ausgearbeitet werden soll.