
Wie kann ein Mobilitäts-Hub einen Beitrag zur Energiewende leisten?
CRP 4 Schiphol
Im Rahmen der Umgestaltung des ehemaligen Parkplatzes P4 realisierte De Zwarte Hond den zukunftssicheren Mobility Hub CRP 4 am Flughafen Schiphol: ein 60.000 m² großes, extrem effizientes Servicecenter, das fünf große Mietwagenfirmen unter einem Dach vereint. Eine zentrale Achse mit eindeutigen Adressen, intelligenter Wegeführung und gemeinsamen Einrichtungen bildet das Rückgrat des Entwurfs. Sie ermöglicht es, Fahrzeuge schnell und effizient zu warten, zu waschen und für die Übergabe vorzubereiten. Doch der Hub geht über eine reine Logistiklösung hinaus. Schiphol verlangte einen Entwurf, der nicht nur funktional ist, sondern auch nachhaltig und zukunftsorientiert. Deshalb basiert das Konzept auf den drei Säulen: multifunktionales Dach, landschaftliche Einbindung und zirkuläres Bauen. Das 17.000 m2 große Dach mit Solarmodulen und Wasserspeicherung dient als Energielandschaft und bietet Platz für künftige Nutzungen. Neben den Serviceeinrichtungen gibt es an diesem Standort 1.500 m² Büroflächen und 3.000 m² Gewerbeflächen. Die sorgfältige Einfügung des Hubs in die Umgebung verleiht diesem Nutzbau eine hochwertige Ausstrahlung und eine landschaftliche Qualität. Dank des modularen zirkulären Konzepts – mit Holzfassaden und einer demontierbaren Stahlkonstruktion – ist die Planung flexibel und zukunftssicher. Dieser Mobilitäts-Hub zeigt, wie Infrastruktur einen Beitrag zur Energiewende und zu einer nachhaltigen Zukunft für Schiphol leisten kann.
data
- Ort
- Schiphol, NL
- Umfang
- 60.000 m²
- Auftraggeber
- Schiphol Real estate
- Disziplin
- Architektur
- Programm
- Bildung, Gewerbe & Büros, Öffentliche Gebäude
- Periode
- 2021-2024
- Status
- Abgeschlossen
- Fotografie
- Lucas van der Wee
- Themen



Unter einem multifunktionalen Dach vereint
Im zukunftssicheren Mobility Hub CRP 4 am Flughafen Schiphol sind fünf Unternehmen in einem extrem effizienten Servicecenter unter einem 17.000 m² großen Dach vereint. Auf dem Dach wird genügend Solarstrom erzeugt, um den Jahresverbrauch von circa 1.000 Haushalten zu kompensieren. Das vom Flugzeug und vom Boden aus gut sichtbare Dach ist nicht nur funktional, sondern auch ein Blickfang. Der 1 Kilometer lange Dachrand, eine Spezialkonstruktion, spielt tagsüber mit natürlichem Licht und ist nachts hell erleuchtet, sodass das Dach über den darunterliegenden dunkel gehaltenen Gebäuden zu schweben scheint.
Das Dach wurde in Modulbauweise errichtet und ist somit flexibel und zukunftssicher. Die umfangreiche Ladeinfrastruktur ermöglicht das gleichzeitige Laden von mehr als 300 Elektrofahrzeugen. Damit fördert Schiphol aktiv den Umstieg auf Elektromobilität.
17.000 m² Solarmodule tragen zu einer nachhaltigen Zukunft bei


Berücksichtigung der Landschaft
Der Entwurf wurde sorgfältig auf die Umgebung abgestimmt. Regenwasser wird über das Dach aufgefangen und kontrolliert abgeleitet. Das gesamte Gelände ist von einer Zone mit hoher Biodiversität umgeben, die durch einen grünen Deich befestigt wird, der die benachbarten Weideflächen und Kanäle verbindet. Auch die zentrale Achse unterstützt die Wahrnehmung von Grünräumen: als optische und funktionale Verbindung erweitert sie die Landschaft um eine neue Dimension. Eine subtile Netzstruktur gliedert den Innenbereich und schafft einen Zusammenhang zwischen Infrastruktur, Grün und Wegeführung.
Holzfassaden für Nachhaltigkeit und Atmosphäre


Zirkuläres Bauen
Von Beginn an stand Zirkularität bei der Planung im Mittelpunkt. Die Dachkonstruktion in Modulbauweise ist komplett demontierbar, damit sich die Bauteile leicht für zukünftige Verwendungszwecke nutzen lassen. Auch bei der Planung der Büros und Werkstätten unter dem Dach wurde auf Zirkularität geachtet. Die gewählte Holzskelettbauweise ermöglicht nicht nur die Wiederverwendung von Baustoffen, sondern leistet auch einen großen Beitrag zur Reduzierung der CO₂-Emissionen.
Alle Wände wurden nicht mit den üblichen Sandwichelementen, sondern in Holzskelettbauweise errichtet und erhielten eine Fassadenverkleidung aus Holz. Die gewählten Materialien verleihen dem Bau eine warme Ausstrahlung und reduzieren außerdem die Umweltauswirkungen des Vorhabens. So entsteht ein Gebäude mit Charakter, das nachhaltig ist und bereit für die Zukunft.


CRP 4 in Zahlen
Der Parkplatzstandort CRP 4 am Flughafen Schiphol wurde in ein zukunftssicheres Servicecenter mit 60.000 m² transformiert, in dem fünf Mietwagenfirmen unter einem multifunktionalen Dach mit einer 17.000 m² großen Solarmodulfläche zusammenarbeiten. Das Projekt vereint intelligente Logistik und Nachhaltigkeitsziele: Planung in Modulbauweise, Ladeinfrastruktur für mehr als 300 Fahrzeuge, Augenmerk auf Regenwassermanagement und eine sorgfältige landschaftliche Einbindung. Außerdem basiert die Bauweise mit Holzfassaden und demontierbarer Stahlkonstruktion auf Prinzipien des zirkulären Bauens. Neben den Serviceeinrichtungen gibt es an diesem Standort 1.500 m² Büroflächen und 3.000 m² Gewerbeflächen.