Zin in Zuid

Wie kann man einem Baudenkmal aus der Zeit des Wiederaufbaus neues Leben einhauchen und Wohnraum schaffen?

Zin in Zuid

In der Straße Schendelstraat in Groningen hat De Zwarte Hond im Auftrag von Koopmans TBI eine ehemalige technische Fachschule aus den 70er Jahren in ein Wohngebäude mit 75 individuellen Eigentumswohnungen umgewandelt. Das von J. J. M. Vegter entworfene Gebäude ist ein junges Baudenkmal mit einer aus mehreren Baukörpern bestehenden charakteristischen Komposition und einer vielfältigen Materialpalette von Waschbeton über Glas bis Mauerwerk. Die denkmalgeschützte Konstruktion war die Ausgangsbasis für die Planung, bei der Erhalt und Integration wertvoller Elemente im Mittelpunkt standen. Die Wohnungstypologien sind auf die ursprünglichen Nutzungen des Gebäudes abgestimmt: Lofts im Praxisflügel, Wohnungen und Studios in den Unterrichtsräumen, Maisonetten in der Turnhalle und Penthouses in einer Aufstockung auf dem Dach. Die Eingangshalle wurde unter Verwendung der ursprünglichen Farben und Materialien sorgfältig restauriert. Neue Ergänzungen und Ausbesserungen in der Fassade wurden in Cortenstahl ausgeführt, sodass die Eingriffe ins Baudenkmal sichtbar gemacht werden. Besonderes Augenmerk lag auf dem Austausch der Stahlfenster unter Beibehaltung der schlanken Proportionen. Das Projekt zeigt, wie sich Bauerbe und heutige Wohnqualität miteinander vereinbaren lassen.

data

Ort
Groningen, NL
Umfang
9.300 m²
Auftraggeber
Koopmans projecten b.v.
Disziplin
Architektur
Programm
Wohnen
Periode
2018-2025
Status
Abgeschlossen
Fotografie
Ronald Zijlstra
Partner
TBI, Schreuders Bouwtechniek, DWA, SpaceLines, Ramon Zuidersma

Lage im Viertel

Bau der technischen Fachschule in den 70er Jahren

Einbindung in die Stadt und räumliche Anpassungen
Die ehemalige technische Fachschule in der Van Schendelstraat liegt an der Grenze der Stadtviertel Helpman und De Wijert. Von dort aus ist die Innenstadt von Groningen gut mit dem Rad erreichbar. Das von J. J. M. Vegter entworfene Gebäude aus den 70er Jahren ist ein junges Baudenkmal. Es verdankt seinen besonderen Denkmalwert der aus mehreren Baukörpern bestehenden Komposition und dem Einsatz der zueinander in Kontrast stehenden Materialien Waschbeton, Glas und Mauerwerk. Der Praxisflügel wurde um zwei Rasterfelder gekürzt, um Platz für einen Radschnellweg vom benachbarten Viertel ins Stadtzentrum zu schaffen.

Denkmalgeschützte Konstruktion als Grundlage der Wohnungsvielfalt
Bei der Umwandlung der technischen Fachschule in ein Wohngebäude mit 75 Wohneinheiten stand der Erhalt der denkmalgeschützten Konstruktion im Mittelpunkt. Dies führte zu einer großen Vielfalt an Wohnungstypen: Lofts in der ehemaligen Kantine und im Praxisflügel, Wohnungen und Studios in den Unterrichtsräumen und Penthouses in einer Aufstockung auf dem Dach.

Analyse der denkmalgeschützten Konstruktion und Erhalt der wichtigsten Elemente; Farben und Materialien wurden in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt

Architektonische Feinarbeit und Materialeinsatz
Die charakteristische, aus mehreren Baukörpern bestehende Komposition und die ursprüngliche Materialpalette sind bei der Umgestaltung erhalten geblieben. Die Eingangshalle wurde sorgfältig restauriert: Die Holzdecke wurde ausgebaut, aufgearbeitet und wieder eingebaut und die ursprünglichen Farben wurden wiederhergestellt.

Besonderes Augenmerk lag auf dem Austausch der Stahlfenster. Die bestehende Stahlfassade konnte wegen Asbestbelastung nicht wiederverwendet werden. Die neue Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade folgt der ursprünglichen Einteilung einschließlich der markanten Erkerfenster aus Stahl. Spezielle Klemmleisten ermöglichten die Beibehaltung schlanker Proportionen.

 

loft in voormalige kantine

Neu und Alt im Gleichgewicht
Neue Ergänzungen und Ausbesserungen wurden in Cortenstahl ausgeführt, sodass die Eingriffe ins Baudenkmal klar erkennbar bleiben.
Die ehemaligen Unterrichtsräume und die alte Kantine wurden in Wohnungen, Studios, großzügige Maisonetten und moderne Lofts umgewandelt. Das ursprüngliche Gebäude hat eine robuste Betonkonstruktion.
Die als Penthouse-Etage ausgeführte Aufstockung steht im Einklang mit den Maßen und der Ausstrahlung des Bestandsgebäudes. Fast jede Wohneinheit ist einmalig und hat große Fenster. Die Deckenhöhen betragen bis zu sechs Meter.