Umgestaltung des Viertels Grunobuurt

Groningen, NL

Wie kann eine Umgestaltung zur Entstehung eines gemischten Stadtviertels beitragen?

Umgestaltung des Viertels Grunobuurt

Das Stadtviertel Grunobuurt in Groningen entstand in Zeiten großer Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg. 2004 wurde eine groß angelegte Erneuerung des Viertels beschlossen. Die bestehenden Wohngebäude waren in technischer Hinsicht in einem mäßigen Zustand und die Wohnqualität ließ zu wünschen übrig. Bei der Entwicklung der städtebaulichen Planung griff De Zwarte Hond – in enger Abstimmung mit der Bewohnerschaft – das geschätzte Prinzip der „Vielfalt in der Einheitlichkeit“ als grundlegende Idee auf: ein klar erkennbares Stadtgefüge mit reicher Vielfalt an besonderen Orten. Die Planung umfasst ein Ensemble, das aus acht geschlossenen mit Backsteinfassaden versehenen Baublöcken besteht, die abgetreppt sind und an verschiedenen Ecken vertikale Akzente aufweisen. Einheitlichkeit erzeugen wiedererkennbare Baukörper und klare Regeln für öffentliche Bereiche, Fassadenaufbau und Eingangsbereiche. Abwechslung entsteht durch Unterschiede in der Profilierung, Detaillierung, Steinsorten und Traufhöhen.
Im Anschluss an die städtebauliche Planung ist De Zwarte Hond auch verantwortlich für den sogenannten „Beeldkwaliteitsplan“, der Gestaltungsregeln festlegt, und die Architektur der Wohnblöcke Regulateur, Tractie, Typhoon, Tender und Couchette. Außerdem wurde ein Mobility Hub realisiert, der zusätzlichen Raum für einen grünen Innenhof schafft.

data

Ort
Groningen, NL
Umfang
6 ha
Auftraggeber
Gemeente Groningen, Nijestee
Disziplin
Architektur, Städtebau
Programm
Masterplanung, Wohnen, Wohnungsbaugesellschaften
Periode
2004-2028
Status
Abgeschlossen, In Entwicklung
Fotografie
Harry Cock, Gerard van Beek, Eva Bloem
Partner
Trebbe, Sweco, DERIX, Nijeboer Hage, Continental Car Parks, Steenindustrie Strating
Awards (2)
  • Polis Award
    Communicative Urban Planning
  • Groninger Architectuurprijs
    Dritter Preis Fachjury Tractie (Grunobuurt)

Groningen

Gruno

Ein Viertel mit Charakter, das sich erneuert
Das Groninger Stadtviertel Grunobuurt liegt zwischen dem Stadtzentrum und dem Stadtpark in fußläufiger Entfernung zum Bahnhof. Historische Fotos zeigen, dass das Viertel damals für eine ganz andere Form des Zusammenlebens erbaut wurde. Im Laufe der Jahre geriet der öffentliche Raum immer mehr unter Druck, waren die Wohnbauten veraltet und änderten sich die Wohnwünsche. 2004 entschied man sich für eine groß angelegte Quartierserneuerung.

Ein Plan von und für die Bewohnerschaft
Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern wurde eine Planung für ein vollkommen neues, den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechendes Quartier entwickelt, das angenehme, helle, langlebige Wohnbauten für alle bietet.

Abwechslungsreiches Fassadenbild
Die schmalen Straßen und Häuser mit geringer Gebäudetiefe machen Platz für eine robustere Struktur mit zwei statt drei Gebäudereihen. Zugleich bleibt der abwechslungsreiche Aufbau des Viertels erhalten. Das Spielen mit Höhenunterschieden bringt mehr Licht in die Straßen und es entsteht ein abwechslungsreiches Fassadenbild.

Ein vielfältiges lebendiges Quartier
Dank des breiten Spektrums an Wohnungstypen bietet das Quartier Grunobuurt weiterhin Wohnmöglichkeiten für eine vielfältige Bewohnergruppe. Im ganzen Quartier werden im Erdgeschoss liegende Wohnungen direkt von der Straße aus erschlossen. Das bringt Leben ins Viertel und soziale Interaktion.

Ein sogenannter „Beeldkwaliteitsplan“ schützt mit klaren Leitlinien für die Gestaltung des öffentlichen Raums, des Fassadenaufbaus und der Eingänge der Baublöcke die Kohärenz im Quartier.

Ein gut durchdachtes Spiel mit den Höhen bringt mehr natürliches Licht in die Straßen

Innenhof-Tender in Entwicklung

Lernendes Projektkonzept
Die schrittweise Erarbeitung vom städtebaulichen Planungskonzept bis hin zum architektonischen Entwurf bringt im Laufe des Prozesses einen Erkenntnisgewinn. Dadurch lassen sich intelligentere Lösungen für die Ausgestaltung von Funktionen finden. Außerdem wurde ein Mobility Hub realisiert, dank dem an anderer Stelle Raum für einen großen Innenhof blieb. Außerdem wurden Nutzungen in den Sockelbereichen angepasst, um Lebendigkeit und Begegnung zu fördern.

Enge Zusammenarbeit
Bei diesem Projekt arbeiten die drei Parteien Wohnungsbaugesellschaft Nijestee, das Bau- und Entwicklungsunternehmen Trebbe und De Zwarte Hond in enger Kooperation zusammen. Dank gemeinschaftlicher Weiterentwicklung und gemeinsamem Lernen werden die einzelnen Prozessschritte immer besser aufeinander abgestimmt. Dies führt zu einer effektiveren Arbeitsweise und einem starken Endergebnis.

Regulateur

Tender

Couchette

Typhoon

Tractie