De Zwarte Hond verbindet Kinderzentrum „De Vaart“ mit ländlicher Umgebung
De Zwarte Hond hat in dem niederländischen Dorf Ter Aar das groß angelegte Bauvorhaben Kinderzentrum „De Vaart“ realisiert. Es wurde im Auftrag der Gemeinde Nieuwkoop entworfen und 2021 eröffnet. Die größte Herausforderung des Entwurfs war die Schaffung einer harmonischen Verbindung zur kleinteiligen Umgebung. Das Multifunktionszentrum vereint in Ter Aar alle sozialen Nutzungen unter einem Dach: eine Grundschule, eine Kindertagesstätte, eine Einrichtung der Jugend- und Familienhilfe, eine Bibliothek und eine große Sporthalle. Damit wurden Nutzungen, die zuvor über verschiedene Standorte verteilt waren, zusammengefasst. Die Aufgabe war, den großen Maßstab des Kinderzentrums in Einklang mit der ländlichen Umgebung zu bringen. Harmonie mit der Umgebung ist daher Leitmotiv des Entwurfs.
Verbindung mit der Umgebung
Im Entwurf wurde dem Maßstabssprung zwischen dem verlangten großen Bauvolumen und der Kleinteiligkeit des Dorfs Rechnung getragen. Damit ein harmonisches Größenverhältnis erreicht wird, hat man die Sporthalle teilweise eingegraben. Außerdem sind die an die Sporthalle angrenzenden Umkleideräume ganz im Erdreich verborgen. Mit diesen Maßnahmen ist es gelungen, das sichtbare Bauvolumen zu reduzieren und die Offenheit des Sockelbereichs zu bewahren.
Das Dach ist in mehrere Satteldächer unterteilt, die den Rhythmus der benachbarten Wohnhäuser aufnehmen. Dadurch ergibt sich eine spielerische Aufteilung des Gebäudes in mehrere Baukörper. Auch die klar erkennbare Zweiteilung in der Fassade und die Wahl der Materialien für die Fassadenverkleidung fördern die Harmonie mit der Umgebung. Die Holzverkleidung lässt das Bauwerk weniger massiv wirken. Das Mauerwerk im Sockelbereich macht das Gebäude robust und beständig gegen Beschädigungen. So hat das Kinderzentrum trotz seiner Größe eine freundliche Ausstrahlung und fügt sich gut in die kleinteilige ländliche Umgebung ein.
Das Kinderzentrum ist das Bindeglied zwischen den Sportplätzen und einer Wohnsiedlung im Grünen. Der Außenbereich um das Gebäude wurde von Felixx Landscape Architects and Planners entworfen. Gemeinsam entwickelte man die Vision, den Argonnepark, die Sportplätze und das Schulgelände zu einer von Grün geprägten Landschaft am südlichen Dorfrand zu verbinden.
Das Gebäude als Begegnungsort
Die Raumaufteilung im Gebäudeinneren, die verschiedene Maßstäbe berücksichtigt, vermittelt eine heimelige Atmosphäre. Zum Beispiel gibt es Plätze für eine oder zwei Personen, Räume für Gruppen und eine Mitte für alle. So steht das Gebäude morphologisch im Einklang mit Ter Aar. Als Dorfplatz dient eine Sportgaststätte, umgeben von der Bibliothek, der Sporthalle und den Einrichtungen für Kinder. Auf diesem Dorfplatz begegnen sich die Besucherinnen und Besucher sowohl direkt als auch indirekt. Schaut man nach oben, sieht man lesende Kinder in ihrem Klassenzimmer, schaut man nach unten, kann man einen Blick in die Sporthalle werfen. Damit ist das Gebäude ein dynamischer Komplex, in dem verschiedene Nutzungen zusammengebracht werden.
Flexibel
Im Hinblick auf eine lange Lebensdauer des Gebäudes wurde eine möglichst flexible Raumaufteilung gewählt. Ziel des Auftraggebers war es, einen Begegnungsort für Jung und Alt zu schaffen. Die Begegnung findet im Herzstück des Gebäudes statt. Das Herzstück ist die Mitte des Gebäudes, in der alle Nutzungen zusammenkommen und Besucherinnen und Besucher das Gebäude betreten. Von dieser Mitte ausgehend fächern sich die verschiedenen Nutzungen über die beiden Flügel des L-förmigen Grundrisses (6700 m2) auf. Dank der Nutzungsvielfalt finden zu jeder Tageszeit Aktivitäten im Gebäude statt, sogar in der unterrichtsfreien Zeit. Im Entwurf für die Nutzflächen wurden durch das Vorsehen offener Lern- und Unterrichtsbereiche statt traditioneller Klassenzimmer eventuelle zukünftige Änderungen im Bildungsbereich berücksichtigt.
Nachhaltig
Das Gebäude hat eine optimale CO2-Bilanz. Es wird energieneutral betrieben, da ein Großteil der Dachfläche mit Solarmodulen belegt ist. Dank der Anlage, die einen Wärmeaustausch mit dem Erdreich ermöglicht, muss für das Gebäude kein Gas verbraucht werden. Zu guter Letzt wird durch die Verwendung von Holz in der Fassade, der beim Bau freigesetzte Kohlenstoff kompensiert.