Alliander Melkemastate

Wie wird aus einem in die Jahre gekommenen Gebäudekomplex ein zukunftssicherer Ort der Arbeit und Begegnung?

Alliander Melkemastate

De Zwarte Hond plante die Sanierung von Melkemastate, einem Gebäudekomplex auf einem ehemaligen Kraftwerksgelände in Leeuwarden, der 1984 für den Energieversorger Provinciaal Electriciteitsbedrijf Friesland (PEB) erbaut worden war. Das Gelände, ehemals eine abgeschottete Enklave am Rande des Stadtviertels Cammingaburen, hat sich zu einem zukunftssicheren Arbeitsumfeld entwickelt, in dem Begegnung, Nachhaltigkeit und Umnutzung im Mittelpunkt stehen. Nach der Zentralisierung des Energienetzes zeigte sich, dass zwei Drittel des Geländes nicht mehr benötigt wurden. Der südliche Teil des Komplexes wurde abgerissen, die Gebäude im Norden blieben teilweise erhalten, wurden aufgeteilt und umgenutzt. Bestehende Gewässer und Grünbereiche wurden beibehalten und bilden die Ausgangsbasis für ein neues Wohnquartier. Ein Teil des Bürogebäudes wird in ein Wohngebäude mit 45 Pflegewohnungen umgewandelt. Ausgangsbasis für die Sanierung war der durch strukturalistische Einfachheit geprägte ursprüngliche Entwurf des Architekten K. F. G. Spruit. Neue Fenster sorgen für mehr natürliches Licht und eine Reduzierung des Instandhaltungsaufwands und schaffen eine stärkere Verbindung zum Außenraum. Der zentrale Luftraum mit Treppe erleichtert die Orientierung und regt zu Bewegung und Begegnung an. Das Gebäude ist für Büro- und Betriebspersonal zugänglich und unterstützt unterschiedliche Arbeitsformen. Dank der grünen Umgebung und der Dachgärten entwickelt es sich zu einem attraktiven Arbeits- und Wohnort.

data

Ort
Leeuwarden, NL
Umfang
4.326 m²
Auftraggeber
Ballast Nedam Bouw en ontwikkeling B.V.
Disziplin
Architektur
Programm
Gewerbe & Büros
Periode
2022-2024
Status
Abgeschlossen
Fotografie
Eva Bloem
Partner
Basalt bouwadvies, Ingenieursbureau abtWassenaar, COARE

Melkemastate umgestaltet
Melkemastate wurde ursprünglich für den ehemaligen Energieversorger Provinciaal Electriciteitsbedrijf Friesland (PEB) gebaut und war ein funktional gestalteter, aus Betriebsgebäuden bestehender Gebäudekomplex. Die Architektur spiegelte die Interessen des Energieversorgers wider. Das Gelände war eine Enklave im Stadtteil Cammingaburen und ist noch immer ein dynamischer Ort, an dem tagtäglich an Ausbau und Instandhaltung des Energienetzes gearbeitet wird. Alliander, der derzeitige Eigentümer, modernisiert zur Erfüllung der heutigen Anforderungen alle seine Standorte. Die Sanierung von Melkemastate ist ein weiterer bedeutender Schritt hin zu einem zukunftssicheren Arbeitsumfeld.

Kluge Umnutzung statt Abriss
Seit der Fertigstellung 1984 wurde die Verwaltung des Energienetzes stark zentralisiert. Wo anderenorts oft Platzmangel entsteht, erwiesen sich in diesem Fall zwei Drittel des Geländes (ca. 1 Hektar) als überflüssig. Nach einer Analyse wurde der südliche, aus Hallen bestehende Teil abgerissen und die Gebäude im Norden wurden teilweise erhalten, aufgeteilt und umgenutzt. Bestehende Gewässer und Grünbereiche bleiben erhalten und bilden die Ausgangsbasis für ein neues Wohnquartier.
Der ursprüngliche Entwurf des Architekten K. F. G. Spruit kennzeichnet sich durch strukturalistische Einfachheit. Sie bildet die Ausgangsbasis für die Sanierung. Im Entwurf entschied man sich für eine zurückhaltende Erneuerung, unter anderem den Einbau neuer Fenster, die wartungsfreundlich sind, mehr natürliches Licht ins Gebäude lassen und den Kontakt zum Außenraum stärken. So erhält das Gebäude eine frische zeitgemäße Ausstrahlung.

Für den Umbau

Gebäudeaufteilung

Neue Situation

Ein grüner Arbeitsort
Ein Teil des Bürogebäudes wird in ein Wohngebäude mit 45 Pflegewohnungen umgewandelt. Damit beginnt der allmähliche Umbau von einer Enklave am Rande des Stadtteils Cammingaburen zu einem lebendigen grünen Wohnquartier. Die neue städtebauliche Planung vereint Wohnungsbau, Bürogebäude, Nebengebäude und landschaftliche Elemente wie Wasser und Grün. Die grüne Umgebung macht die Arbeitsplätze attraktiv und Grün auf Dächern und Terrassen verbessert den Arbeitskomfort.

Zusammenarbeit beginnt an der Treppe
Das ursprüngliche Gebäude war so groß, dass es die Orientierung erschwerte. Im neuen Entwurf wurde für eine Verbesserung der Orientierung und mehr Bewegung ein zentraler Luftraum mit Treppe hinzugefügt. Die auffallende Treppe regt zur Nutzung und Begegnung an und ist damit förderlich für Gesundheit, Interaktion und Freude an der Arbeit. In Zeiten des hybriden Arbeitens ist eine attraktive Büroumgebung sehr wichtig. Alliander möchte einen Ort schaffen, an dem die Zusammenarbeit Freude macht. Das zeigt sich ganz klar in der Umgestaltung von Melkemastate, einem zukunftssicheren Arbeitsumfeld, in dem Begegnung im Mittelpunkt steht.

Eine zukunftssichere Arbeitsumgebung, in der Begegnung im Mittelpunkt steht.

Von Betrieb bis Büro: im Konzept verbunden
Das Gebäude ist offen für Büropersonal und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betriebsgebäuden. Der Gebäudekomplex wurde als eine Einheit mit einer einheitlichen Ausstrahlung entworfen, die zur Begegnung anregt. Der Bürobereich ist mit einfachen Materialien niederschwellig gestaltet. Der Entwurf für den zentralen Luftraum ist unaufdringlich und unterstützt dadurch ganz unterschiedliche Arbeitsweisen. Im Betriebsgebäude bewirken markante Elemente wie die Tribünentreppe, dass sich dort auch Büropersonal willkommen fühlt. So entsteht ein dynamisches Arbeitsumfeld, in dem Zusammenarbeit im Mittelpunkt steht.