De Suikerzijde

Groningen, NL

Wie wird aus einem ehemaligen Fabrikgelände ein neues Stadtviertel?

De Suikerzijde

Die Stadt Groningen steht vor einer großen Wohnungsbauaufgabe: Bis 2030 werden rund 20.000 neue Wohnungen benötigt. Das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik bietet hierfür eine einmalige Chance. In unmittelbarer Nähe zur Innenstadt entsteht Die Suikerzijde: ein neues urbanes Wohn- und Arbeitsgebiet mit Platz für 5.000 vielfältige Wohnungen, ergänzt durch kommerzielle und gesellschaftliche Einrichtungen. Gemeinsam mit dem Projektbüro De Suikerzijde arbeiten wir an der Realisierung dieses neuen Stadtteils. Nach dem Strukturplan folgten der städtebauliche Entwurf, der Bebauungsplan, der Gestaltungsleitfaden mit Supervision sowie die ersten Entwürfe für den öffentlichen Raum. Der erste Schritt wird im nördlichen Teilgebiet gemacht, nördlich der Bahnlinie Groningen–Leeuwarden und in unmittelbarer Stadtnähe. Hier entstehen rund 2.000 Wohnungen, die auf die wachsende Nachfrage nach urbanem Wohnen reagieren. Die Suikerzijde erhält ein robustes Grundgerüst aus Straßen, Plätzen und Boulevards. Es wird ausdrücklich ein urbanes Quartier und kein Vorort: Neben Wohnen ist hier auch Raum für Arbeiten, Bildung und Versorgung. Mit klaren Qualitätsanforderungen an die Bebauung entlang der öffentlichen Räume, mit viel Aufmerksamkeit für die Beziehung zwischen Gebäuden und Freiraum sowie einer starken Grünstruktur entsteht ein Stadtteil, der Urbanität und Lebensqualität verbindet. Die Suikerzijde wird ein Ort, an dem urbanes Wohnen und Natur einander verstärken: ein lebendiges, starkes und grünes neues Quartier

data

Ort
Groningen, NL
Umfang
160 ha
Auftraggeber
Gemeente Groningen
Disziplin
Städtebau
Programm
Masterplanung, Wohnen
Periode
2018-2025
Status
In Entwicklung
Partner
De Suikerzijde, Dura Vermeer, Nijestee, Patrimonium

Groningen

De Suikerzijde

Erdarbeiten von Süden (De Suikerzijde)

Ehemaliges Fabrikgelände (Beeldbank Groningen)

Vom Fabrikgelände zum zukunftsfähigen Stadtteil
Das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik bietet eine einzigartige Möglichkeit, in Innenstadtnähe ein großes neues Wohn- und Arbeitsgebiet zu schaffen. Gemeinsam mit der Gemeinde und dem Projektbüro Suikerzijde arbeiten wir Schritt für Schritt an der Entstehung des Viertels. In diesem Prozess arbeiten wir intensiv mit verschiedenen Disziplinen zusammen: Bauingenieurwesen, Verwaltung, Ökologie, Ökonomie, Juristen, Architekten und Landschaftsarchitekten. So sorgen wir für Kohärenz zwischen den Gebäuden und den Freiräumen sowie zwischen den Gebäuden untereinander. Die erste Phase umfasst 750 Wohnungen im nördlichen Teilgebiet

Verbinden steht im Mittelpunkt
In der Suikerzijde dreht sich alles um das Thema „Verbinden“. Auf verschiedenen Maßstabsebenen wird das Quartier mit seiner Umgebung verflochten. Grünstrukturen begleiten Freizeitwege und machen das Gebiet attraktiv zum Spazieren und Erholen. Gleichzeitig sorgen gute Fahrrad- und ÖPNV-Verbindungen für eine starke Verknüpfung mit der Stadt. Auch innerhalb der Suikerzijde selbst steht das Verbinden im Mittelpunkt: Wohnen, Arbeiten, Lernen und Leben kommen hier zusammen. Durch ein vielfältiges Wohnungsangebot und das Schaffen von Orten der Begegnung wächst die Suikerzijde zu einem lebendigen Stadtteil für alle.

Kein Parkplatz, sondern Platz für eine Mulde und Grünflächen.

Eine grüne Wohnstraße

Klimaadaptive Freiräume mit großzügigen grünen Profilen

Gesund und grün als Rahmen für den nördlichen Teilbereich

Grüne Verbindung zwischen der Suikerzijde und der umliegenden Stadt

Von Höfen bis Boulevards
Die Suikerzijde erhält einen vielschichtigen Aufbau: von großstädtischen Boulevards bis zu intimen Höfen. Entlang der formalen, baumbestandenen Grünstrukturen liegen repräsentative Fassaden, während innerhalb der Baufelder informelle Gassen und grüne Höfe den menschlichen Maßstab bringen. Große Baufelder bilden Nachbarschaften mit viel Raum für Flexibilität in der zukünftigen Entwicklung. Parken wird größtenteils in Quartiersgaragen gelöst. So bleiben die Straßen vom Parken frei und es entsteht Platz für Grün bis an die Haustür. Auf Straßenniveau ist Raum für Grün in klimaadaptiven Straßen mit Mulden, Aufenthaltsbereichen und abwechslungsreichem Sonnen- und Schattenwurf durch große Bäume. In der Suikerzijde ist das Grün auf allen Maßstabsebenen mitgeplant.

Ein Ort, an dem urbanes Wohnen und Natur einander verstärken.

Gestaltungsprinzipien für den Pioniersplein

Kontinuität in Einheit
Der Gestaltungsleitfaden bildet die Grundlage für Kohärenz und Kontinuität in der Suikerzijde. Gleichzeitig fordert er Architekten heraus, in ihren Entwürfen Vielfalt, Tiefe und Verfeinerung einzubringen. Wir arbeiten mit einem Pool von Architekten, die dieselbe Vision von Stadt teilen und an die Sprache anschließen, die wir in der Suikerzijde etablieren wollen. Der Plan gibt klare Richtlinien für die Gestaltung des öffentlichen Raums, die Gliederung der Fassaden und die Eingänge der Baublöcke. Dabei steht die Wechselwirkung zwischen Gebäude und Freiraum im Zentrum.

Die Übergangszonen, in denen Gebäude und Straße aufeinandertreffen, sind für jede Straße sorgfältig gestaltet. So entsteht eine reiche Palette an Straßenbildern mit Raum für verschiedene Funktionen und Erlebnisse. Für die Architektur gelten klare Spielregeln, die für Kontinuität in der Gestaltung des Stadtraums sorgen. Eine helle, ton-sur-ton Farbpalette der Architektur (die sogenannten „Zuckertöne“) verstärkt das üppige Grün im Quartier und verleiht der Einheit eine erkennbare Kontinuität.

Enge Zusammenarbeit
Die Suikerzijde wird in enger Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewählten Partnern entwickelt. In der ersten Phase spielte De Zwarte Hond eine zentrale Rolle bei der Ausschreibung, dem Dialog und der Supervision. Gemeinsam mit Supervisor Jeroen de Willigen wurden der Entwickler Dura Vermeer, die Wohnungsbaugesellschaften Nijestee und Patrimonium sowie die Architekten ausgewählt. Bei der Partnerauswahl gilt: Alle müssen dieselbe Sprache sprechen und dieselbe Geschichte der Stadt erzählen. Das Prinzip der „vielfältigen Einheit“ dient dabei als Leitfaden: ein erkennbares städtisches Gefüge mit einer reichen Vielfalt an besonderen Orten. Prägnante Baukörper und klare Spielregeln für Freiraum, Fassaden und Eingänge sorgen für Zusammenhalt, während die Vielfalt innerhalb des Architektenpools Raum für Überraschung und Eigenständigkeit biete

Grundstein (De Suikerzijde)

Eröffnung verbindungen