
Wie bauen wir die besten Schulbauten am richtigen Ort in Groningen?
Schoolvoorbeeld
Schoolvoorbeeld (Schulbeispiel) ist eine Initiative der Gemeinde Groningen in Kooperation mit KAW und De Zwarte Hond, die untersucht, wie sich zukunftssichere Schulbauten an den richtigen Orten in der Stadt realisieren lassen. Das Projekt bringt Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner, Schulträger, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und die Nachbarschaft zusammen, um neu zu definieren, was eine Schule ist: nicht nur ein Lernort, sondern ein soziales Zentrum im Viertel für Weiterentwicklung, Begegnung und Bewegung.
Aufgrund der sich ändernden Bildungsbedarfe – zum Beispiel bei Inklusion, Lernen in Bewegung und außerschulischer Betreuung – eignen sich viele Schulbauten nicht mehr für die heutige oder zukünftige Praxis. Vor dem Hintergrund großer Investitionen in die Erneuerung von Schulen formulierte Schoolvoorbeeld 35 Empfehlungen auf den drei Ebenen: Gebäude (zukunftssicher und einladend), Stadtteil (Schule als Nachbarschaftszentrum) und Stadt (ausgewogene Verteilung von Bildungsangeboten).
data
- Ort
- Groningen, NL
- Umfang
- 340 p.
- Auftraggeber
- Gemeente Groningen
- Disziplin
- Strategie
- Programm
- Bildung, Entwurfsbasierte Forschung, Publikationen & Ausstellungen
- Periode
- 2024-2025
- Status
- Abgeschlossen
- Fotografie
- David Vroom, Ronald Zijlstra en Harry Cock
- Partner
- KAW
- Downloads
- Themen



Eine neue Generation von Schulen für Groningen
In den kommenden Jahren wird die Gemeinde stark in die Erneuerung und Sanierung von Schulbauten investieren. Um dieses Vorhaben auf den Weg zu bringen, rief die Gemeinde Groningen die Initiative „Schoolvoorbeeld“ ins Leben: eine breit angelegte Untersuchung der Fragen: Was zeichnet gute Schulbauten aus, welche Orte eignen sich am besten als Schulstandort und welche Rolle haben Schulbauten in Viertel und Stadt. Die Ergebnisse fließen in den Schulenplan Gro Up ein.
Aber was macht einen Standort für eine zukünftige Schule geeignet?



Vom Klassenzimmer zum lebendigen Lernumfeld
Der Bildungsbereich verändert sich. Mit neuen Unterrichtsformen, mehr Augenmerk auf Bewegung, Inklusion und außerschulischer Betreuung sind neue Anforderungen an das Gebäude verbunden. Schulen sind schon lange keine abgeschotteten Lernfabriken mehr, sondern Orte, an denen Kinder aufwachsen, Eltern zusammenkommen und sich die Bewohnerschaft des Stadtteils trifft; sie sind soziale Treffpunkte im Viertel, die Raum für Weiterentwicklung, Bewegung und Vernetzung bieten. Viele Schulbauten sind veraltet und passen nicht mehr zur heutigen Schulpraxis, geschweige denn zur zukünftigen.
Was sollte ein für eine neue Schule geeigneter Standort mitbringen? Und wie bauen wir Schulen, die inspirieren, Verbundenheit schaffen und die Entwicklung einer starken inklusiven Stadt fördern?
35 Empfehlungen auf drei Maßstabsebenen
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wurde eine Reihe von Aktivitäten organisiert. Kinder entwarfen ihre ideale Schule, Studierende der Akademie der Baukunst dachten über Gestaltung und Zukunft mit, und innerhalb der Gemeinde wurde mit neuen Formen der Zusammenarbeit experimentiert.
Mitarbeitende verschiedener Abteilungen traten bereits in einem frühen Stadium in den Dialog. In späteren Phasen wurden auch Schulträger, Schulleitungen, Stadtplaner und Architekten einbezogen. In Gesprächen, Debatten sowie Standort- und Entwurfsstudien wurde untersucht, wie Schulgebäude zur Chancengleichheit, Lebensqualität und Bildungsqualität beitragen können.
Die Ergebnisse wurden in 35 Empfehlungen auf drei Maßstabsebenen gebündelt: Gebäudeebene, Quartiersebene und Stadtebene. Darüber hinaus enthält das Buch Empfehlungen zur Zusammenarbeit – wie Kommune, Schulträger und andere Akteure effektiv zusammenarbeiten können.
„Wir raten davon ab, große Sammelgebäude zu bauen.“
– Bart van Kampen, curator


Guter und zeitgemäßer Unterricht auf verschiedenen Maßstabsebenen
Auf Gebäudeebene geht es darum, erkennbare, einladende und zukunftsfähige Gebäude zu entwerfen, die den Bedürfnissen eines zeitgemäßen Unterrichts gerecht werden.
Auf Quartiersebene steht die Frage im Mittelpunkt, wie eine Schule zu einem zentralen Ort im Viertel werden kann – mit Augenmerk auf Nähe, Begegnung und soziale Verbundenheit.
Auf Stadtebene geht es um eine ausgewogene Verteilung der Schultypen über die Stadt, damit jedes Kind Zugang zu guter Bildung in seiner eigenen Umgebung hat.

Gebäudeebene / Empfehlung 6: Gib einer Schule ein eigenes Gebäude

Stadtteilebene / Empfehlung 26: Sorge für Gegenseitigkeit mit der Nachbarschaft
Empfehlung 26. Sorgen Sie für Gegenseitigkeit mit dem Viertel:
Auf Quartiersebene ist es entscheidend, neben starken räumlichen Beziehungen auch programmatische Verbindungen zu schaffen – sogenannte Kopplungsmöglichkeiten. Diese Kopplungen tragen zu besserer Bildung und mehr Lebendigkeit bei, da Einrichtungen entstehen, von denen die Anwohner profitieren und an denen sie einander begegnen können.

Stadtebene / Empfehlung 32: Schulen machen die Stadt lebendig
Empfehlung 32. Schulen machen die Stadt lebendig:
Auf Stadtebene lautet der Rat: Begrünen, beleben und differenzieren. Wenn die Schulentwicklung mit der städtebaulichen Vision der Stadt verknüpft wird, können Schulen als starke Impulsgeber für die Gebietsentwicklung fungieren.

Standortstudien
Sechs Architekturbüros erstellten eine Standortstudie für Schulneubauten oder ‑umbauten in der Gemeinde Groningen. BDG Architecten konzentrierte sich beim Gomarus College auf eine potenzielle Zusammenlegung aller Standorte in der Straße Vondellaan im Viertel De Wijert. Studio Nuy van Noort untersuchte eine mögliche Zusammenlegung der Schulen von NoorderBasis. BRIQUE architecten nahm die Schule Erasmusschool im Viertel Zeeheldenbuurt unter die Lupe, während sich SVP mit den besten Standorten für die Nachbarschaft von CSG Augustinus beschäftigte. Korteknie Stuhlmacher Architecten widmete sich der Untersuchung der Schule Parcival College im Viertel Rivierenbuurt und Frencken Scholl Architecten der Untersuchung guter Standorte für Schulen im Viertel Beijum.
Diese Studien brachten wertvolle Erkenntnisse – nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für die beteiligten Schulträger. Denn sie sehen ihre derzeitigen Standorte und die Vor- und Nachteile von Bleiben oder Umziehen nun mit neuen Augen. Die kompletten Studienergebnisse finden Sie im Buch von Schoolvoorbeeld.