
Wie lässt sich eine „Umsteigemaschine“ in ein angenehmes und urbanes Bahnhofsgebiet umwandeln?
Stationsgebied Schiedam
De Zwarte Hond hat für das Bahnhofsgebiet Schiedam eine Zukunftsvision entwickelt, um einen funktionalen Umsteigeort in einen lebendigen urbanen Zielort zu verwandeln. Dieses Gebiet gehört zu den am besten angebundenen Entwicklungsstandorten der Niederlande: Es liegt mitten in der Metropolregion Rotterdam–Den Haag, am Fluss Schie und in fußläufiger Entfernung zur Altstadt und grenzt an eines der größten Gewerbegebiete der Region. Das Bahnhofsgebiet bildet einen multimodalen Knotenpunkt, der ÖPNV-Linien von Metro, Bus und Bahn aus fünf Richtungen verknüpft. Doch derzeit fehlt der Zusammenhang mit der Stadt, ist das Gebiet stark von Versiegelung und Autoverkehr geprägt und möchte man es deshalb vor allem schnell wieder verlassen.
In der Vision von De Zwarte Hond entwickelt es sich zu einem attraktiven Zielort, einem Ort zum Wohnen, Arbeiten, Lernen, einem Ort, an dem man sich trifft und gern aufhält. Der Masterplan basiert auf vier Säulen: Mehr Leben in die Stadt bringen, ein gesundes Mikroklima schaffen, Verbindungen zu den angrenzenden Stadtvierteln verbessern und nachhaltige Mobilität unterstützen. Im Bahnhofsgebiet treffen verschiedene städtebauliche Strukturen aufeinander, die für die räumliche Gliederung von Schiedam sehr wichtig sind. Diese Strukturen sind hilfreich bei der Überwindung von Barrieren und förderlich für eine hohe Aufenthaltsqualität und eine gute Erreichbarkeit. Sie erhalten durchgängig eine klare Ausstrahlung mit urbaner Ausstattung. Zur Realisierung dieser Strukturen werden neue Unterführungen angelegt und bestehende umgestaltet. Sie werden als breite, helle, hochwertig wirkende Räume entworfen, die soziale Sicherheit bieten. Die Strukturen kreuzen sich an strategischen Stellen in der Stadt, den Bahnhofsplätzen. Jeder Platz erhält einen individuellen Charakter und eine zur bestehenden Stadt passende räumliche Ausgestaltung.
data
- Ort
- Schiedam, NL
- Umfang
- 16 ha
- Auftraggeber
- Gemeente Schiedam
- Disziplin
- Städtebau
- Programm
- Masterplanung
- Periode
- 2020-2028
- Status
- In Entwicklung
- Downloads
-

Schiedam

Schieveste

Der Bahnhof von Schiedam lag historisch betrachtet immer am Stadtrand. © Beeldbank Schiedam



Unterführungen entlang der Schie vermitteln ein Gefühl sozialer Unsicherheit
Vom Verkehrsknotenpunkt zum lebendigen urbanen Zielort
Das Bahnhofsgebiet Schiedam Centrum gehört zu den am besten angebundenen Entwicklungsstandorten der Niederlande: Es liegt mitten in der Metropolregion Rotterdam–Den Haag, am Fluss Schie und in fußläufiger Entfernung zur Altstadt und grenzt an eines der größten Gewerbegebiete der Region. Das Bahnhofsgebiet bildet einen multimodalen Knotenpunkt, der ÖPNV-Linien von Metro, Bus und Bahn aus fünf Richtungen verknüpft. Doch heute fehlt der Zusammenhang mit der Stadt, ist das Gebiet stark von Versiegelung und Autoverkehr geprägt und möchte man es deshalb vor allem schnell wieder verlassen.
In der Zukunftsvision verwandelt sich das Bahnhofsgebiet zu einem echten Zielort, an dem Menschen wohnen, arbeiten, lernen oder sich treffen können. Auch wer zufällig Zeit hat, findet dort angenehme Aufenthaltsbereiche, umgeben von viel Grün und städtischen Einrichtungen.

Die vier Ziele für ein barrierefreies Bahnhofsgebiet
Das Bahnhofsgebiet von Schiedam hat das Potenzial, sich zu einem lebendigen städtischen Quartier zu entwickeln, in dem Grün und Begegnung im Mittelpunkt stehen. Dank starker städtebaulicher Strukturen verbessert sich die Anbindung an angrenzende Stadtviertel. Ein Bahnhof, der sich stärker nach allen Seiten ausrichtet, ist besser zugänglich und steht im Einklang mit dem Charakter der benachbarten Viertel. Im öffentlichen Raum liegt der Fokus auf dem Rad- und Fußverkehr, der Aufenthaltsqualität und der Schaffung angenehmer Begegnungsorte.
Die vier Ziele sind:
1. Mehr Leben in die Stadt bringen: Verdichtung mit Wohnen und städtischen Einrichtungen bringt Leben ins Gebiet. Ein gutes Verhältnis von Bebauung und öffentlichem Raum ist für belebte Straßen sehr wichtig.
2. Ein gesundes Mikroklima schaffen: Ein angenehm kühles, windgeschütztes und reines Mikroklima lädt zum Verbleiben ein, ist förderlich für die Gesundheit und verbessert das Wohlbefinden.
3. Verbindungen zu den angrenzenden Stadtvierteln verbessern: Das Bahnhofsgebiet verankert die benachbarten Viertel fest in der Stadt, verbindet sie optimal miteinander und stärkt ganz Schiedam.
4. Nachhaltige Mobilität unterstützen: Eine neue Hierarchie im öffentlichen Raum bietet mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr und weniger für den Autoverkehr. Dank der Nutzungsmischung lässt sich im Alltag mehr zu Fuß oder mit dem Rad erledigen.
Umwandlung in ein urbanes lebendiges Bahnhofsgebiet

Strukturen als Träger städtischer Kohärenz
Im Bahnhofsgebiet treffen verschiedene städtebauliche Strukturen aufeinander. Jede ist ein tragendes Element der räumlichen Gliederung von Schiedam und übernimmt eine Rolle beim Abbau von Barrieren im Bahnhofsgebiet. Innerhalb dieser Strukturen werden die Ziele mit geeigneten Maßnahmen umgesetzt, sodass das Bahnhofsgebiet eine hohe Aufenthaltsqualität bietet und zugleich gut erreichbar bleibt.
Durch die Verknüpfung dieser räumlichen Strukturen mit bestimmten Aufgaben wird ihr Bestand gesichert und der Zusammenhalt in der Stadt gestärkt. Strukturen kreuzen sich an strategischen Stellen in der Stadt, den Bahnhofsplätzen. Diese Plätze sind typischerweise Orte des Austauschs und der Begegnung mit eigenem Charakter und einer raumplanerischen Aufgabe bei der Anbindung an die bestehende Stadt.


Eine Gesamtstruktur für den öffentlichen Raum gewährleistet den Zusammenhang innerhalb des Bahnhofsgebiets und verbindet verschiedene Ebenen miteinander