Mercado

Transformation Rode Weeshuisstraat

Groningen, NL

Wie lässt sich eine Seitengasse in einen neuen Anziehungspunkt verwandeln?

Transformation Rode Weeshuisstraat

De Zwarte Hond arbeitete an zwei Umgestaltungsprojekten und einem Neubau im Herzen von Groningen: Het Groot Handelshuis (MWPO), The Warehouse und Mercado (beide MWPO & Beauvast). Diese Projekte markieren einen wichtigen Schritt in der Neuentwicklung der Nordseite des Grote Markt, die während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. In den Wiederaufbaujahren der 1950er Jahre entstanden große Gebäude, die den damaligen Optimismus widerspiegelten. Vroom & Dreesmann eröffnete hier ein großes, modernes Kaufhaus mit fünf Etagen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der V&D-Komplex zu einer Ansammlung von Gebäuden, wobei die Rodeweeshuisstraat hauptsächlich als Lieferstraße diente. Der Bankrott der Warenhauskette bedeutete das Ende einer Ära, doch das Verschwinden großer Kaufhäuser aus historischen Stadtzentren ist Teil einer breiteren Entwicklung. Es deutet auf eine Verschiebung in unseren Innenstädten hin: Autos und Kaufhäuser weichen Erlebnis und Qualität – mit attraktiven Fußgängerzonen und Fachgeschäften.
Wo früher die Innenstadt an der Nordseite endete, bildet das Gebiet heute eine neue Verbindung zwischen verschiedenen Wegen in der Stadt. Mit Het Groot Handelshuis, The Warehouse und Mercado hat De Zwarte Hond zur Revitalisierung des öffentlichen Raums beigetragen. Parallel dazu hat die Stadtverwaltung das Pflaster in der Innenstadt erneuert, um Radfahrern und Fußgängern mehr Raum zu geben.

data

Ort
Groningen, NL
Umfang
25.531 m²
Auftraggeber
Eigen initiatief
Disziplin
Architektur, Städtebau
Programm
Gewerbe & Büros, Wohnen
Periode
2018-2023
Status
Abgeschlossen
Fotografie
Colordot, De Zwarte Hond, Ronald Zijlstra Fotografie, Sebastiaan van Damme, Marcel Ijzerman
Awards (1)
  • Kern Jaarprijs 2025

Groningen

Rode Weeshuisstraat

Von der Hintergasse zum lebendigen Stadtzentrum
Im Zentrum von Groningen wurde die Rodeweeshuisstraat von einer dunklen, vernachlässigten Hintergasse in einen lebendigen Teil des Stadtzentrums verwandelt. Die Umgestaltung des ehemaligen V&D-Gebäudes und des früheren Verteilzentrums sowie der Neubau von Mercado haben zur Revitalisierung des öffentlichen Raums beigetragen. Diese Entwicklung ist ein gutes Beispiel dafür, wie De Zwarte Hond Stadtplanung und Architektur kombiniert und integriert, um bessere (Innen-)Städte zu schaffen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Nordseite des Grote Markt zerstört. In den Wiederaufbaujahren der 1950er Jahre entstanden große Gebäude, die den damaligen Optimismus widerspiegelten, darunter das große und moderne Kaufhaus von Vroom & Dreesmann. Im Laufe der Zeit wuchs der V&D-Komplex und die Rodeweeshuisstraat diente hauptsächlich als Lieferstraße.

Der Bankrott der Kaufhauskette und das Verschwinden großer Warenhäuser aus historischen Stadtzentren sind Teil einer größeren Entwicklung. Der Fokus verschiebt sich hin zu Erlebnis und Qualität – mit attraktiven Fußgängerzonen, lokalen Produkten und Fachgeschäften. Im Einklang mit dieser Entwicklung entwarf De Zwarte Hond eine Vision für die Schaffung einer Wissensachse. Auf Grundlage dieser Vision erkannten die beteiligten Entwickler neue Möglichkeiten zur Umnutzung der verbliebenen Gebäude.

Integrierte Gebietsentwicklung verwandelt die Nordseite der Innenstadt
Im neuen städtebaulichen Plan, entworfen von der Architektengemeinschaft De Zwarte Hond und Loer Architecten, ist die Rodeweeshuisstraat nicht länger die Rückseite des Grote Markt, sondern die neue Vorderseite des nördlichen Stadtzentrums von Groningen. De Zwarte Hond arbeitete an zwei Umgestaltungsprojekten und einem Neubau, die gemeinsam zur Revitalisierung des öffentlichen Raums beitragen. Het Groot Handelshuis (MWPO), The Warehouse und Mercado (beide MWPO & Beauvast) haben maßgeblich zur Transformation der Rodeweeshuisstraat zu einem lebendigen neuen Hotspot beigetragen. Parallel dazu hat die Gemeinde die Pflasterung in der Innenstadt erneuert, um mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen.

Kennisas en belangrijke verbindingen

Wissensachse und Schlüsselverbindungen

Wissensachse und freier Raum

Die Wissensachse als Grundlage für die Stadtentwicklung
Um die Rodeweeshuisstraat wirksam zu revitalisieren, hat De Zwarte Hond das umliegende Gebiet ganzheitlich betrachtet. In den letzten Jahrzehnten hat das Stadtzentrum von Groningen eine funktionale Verschiebung von Nord nach Süd erfahren. Um dem nördlichen Teil der Innenstadt neue Bedeutung zu verleihen, entwickelte De Zwarte Hond das Konzept der Wissensachse als Grundlage für die städtebauliche Erneuerung. Der Fokus liegt auf dem Erhalt von Wissen und Arbeitsplätzen in der Innenstadt sowie auf der Förderung von Bereichen für Ruhe, Belebung und Dynamik, die gemeinsam die Lebensqualität steigern. Die zuvor fragmentierten Straßenprofile mit geringer räumlicher Qualität wurden zu einem hochwertigen Wohn-, Arbeits- und Einkaufsgebiet umgestaltet und bilden zugleich eine wichtige Mobilitätsachse im Zentrum.

Verbundenheit und Lebensqualität
Ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung der Wissensachse ist ihre Kreuzung mit anderen wichtigen Verbindungen in der Innenstadt. Dadurch entsteht eine starke Nord-Süd-Verbindung zwischen den Funktionen entlang der Achse und somit ein gut vernetztes Stadtzentrum. Ein wesentlicher Eingriff war die Umgestaltung der bisherigen Situation, in der die Gebäude größtenteils mit der Rückseite zur Achse ausgerichtet waren. Durch das Ersetzen von Rückseiten durch Vorderseiten, die Aktivierung der Erdgeschosse mit offenen Nutzungen und die Ergänzung hochwertiger Wohnangebote in Kombination mit Büroflächen und Lernorten erhält die Wissensachse neues Leben. Die Qualität des Stadtraums wurde verbessert, das Gebiet ist für Wissensarbeiter attraktiver geworden, und die Universität ist stärker mit der Stadt vernetzt. Auch öffentliche Räume wie Stadtparks wurden eingebunden, um die Lebensqualität weiter zu erhöhen.

Großmaßstäbliche Gebäude an der Wissensachse

Ein breites Nutzungsspektrum
Während des Wiederaufbaus entstanden im Stadtzentrum von Groningen zahlreiche große Gebäude, die über Jahrzehnte als Kaufhäuser und ähnliche Einrichtungen genutzt wurden. Mit dem Verschwinden dieser Nutzungen blieb ein Gebiet mit großen, leerstehenden Gebäuden zurück, deren Umnutzung sich als schwierig erwies. Die zuvor fragmentierten Straßenprofile mit geringer räumlicher Qualität wurden inzwischen zu einem hochwertigen Wohn-, Arbeits- und Einkaufsviertel umgestaltet und bilden zugleich eine wichtige Mobilitätsachse im Zentrum.

Ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung der Wissensachse und der Rodeweeshuisstraat war die effektive Nutzung des Raums durch ein vielfältiges Programm. Trotz des landesweiten Wohnungsmangels wurde bewusst darauf verzichtet, alle Gebäude in Wohnraum umzuwandeln – stattdessen wurde eine ausgewogene Funktionsmischung angestrebt.

Die große Dimension vieler Gebäude ermöglichte zudem die Umsetzung von Mischnutzungskonzepten. So vereinen Projekte wie Het Groot Handelshuis, The Warehouse und Mercado mehrere Funktionen unter einem Dach.

functiekaart kennisas

Nutzungskarte Wissensachse

Legenda

Legende

Mit dem Groot Handelshuis wird ein leer stehendes Gebäude wieder Teil der Stadt

Mercado bringt Licht, Luft und Dynamik in die Straße und lässt sogar einen neuen Platz entstehen

Mercado