
Wie lässt sich im schnellen Wandel die Identität einer Stadt bewahren?
Qualitätsplan Utrecht
Mit der Verabschiedung der Ruimtelijke Strategie Utrecht 2040 (RSU 2040), einer Raumplanungsstrategie für die Stadt, hat der Gemeinderat 2021 die Entwicklung Utrechts zur 10-Minuten-Stadt beschlossen. Durch neue Zentren außerhalb der Innenstadt rücken Infrastruktureinrichtungen in die Nähe der Bürgerinnen und Bürger und entstehen Wohnraum, Büroflächen und Begegnungsorte an gut erreichbaren Knotenpunkten. De Zwarte Hond hat gemeinsam mit der Gemeinde Utrecht einen Kwaliteitsplan (Qualitätsplan) mit einer Vision zur (Lebens-)Qualität für die bestehende und die wachsende Stadt erarbeitet. Befragungen zum Thema Zukunft hatten ergeben, dass die Bürgerinnen und Bürger Utrechts Wert auf eine Stadt legen, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen und die Raum für Vielfalt und Begegnung und ein schönes grünes Lebensumfeld bietet. Deshalb stellte man für die ganze Stadt elf Grundsätze auf, ergänzt durch inspirierende Visionen. Sie bilden den Prüfrahmen für die Raumplanung und fördern die Entwicklung einer gemischten zukunftssicheren Stadt. In der Anwendung wird ortsspezifisch, je nach Identität, Dichte und dem Grad an urbaner Dynamik unterschieden zwischen: Ruhe, Dynamik oder Betriebsamkeit. Das Grundgerüst aus Quartieren und Strukturen unterstützt die Lenkung von Nutzung und Gestaltung und bietet Raum für lokale Besonderheiten. Grünblaue Routen und Straßen in der Stadt schaffen Verbindungen zwischen Nachbarschaften, Zentren und Landschaft. So wächst Utrecht passend zu seinem Charakter – kompakt, vernetzt und auf die Menschen ausgerichtet –, bleibt aber immer Utrecht.
data
- Ort
- Utrecht, NL
- Umfang
- n.v.t.
- Auftraggeber
- Gemeente Utrecht
- Disziplin
- Städtebau
- Programm
- Entwurfsbasierte Forschung, Urbanisierungsstrategie
- Periode
- 2023
- Status
- Abgeschlossen


Wohnviertel aus der Vorkriegszeit

Städtischer Knotenpunkt

Gebiet für Gewerbenutzungen
Visionen
Anhand der 11 Grundsätze wurden inspirierende Visionen entwickelt. Diese Visionen sind hilfreich bei Lenkungsmaßnahmen zur Verbesserung der Qualität des Wohn- und Lebensumfelds . So kann Utrecht wachsen, aber dabei immer Utrecht bleiben. Je nach Charakter, Geschichte und Wahrnehmung des jeweiligen Ortes werden die stadtplanerischen Grundsätze auf unterschiedliche Art und Weise geprüft. Dies führt auf lokaler Ebene zu Maßarbeit anhand von Grundsätzen für die ganze Stadt. Nicht jeder Grundsatz hat überall die gleichen Auswirkungen.
Ein attraktiver Sockelbereich sieht in einem Wohnviertel anders aus als an einem belebten städtischen Knotenpunkt. Wie ein stadtplanerischer Grundsatz in eine raumplanerische Maßnahme übertragen wird, hängt von der Identität des Ortes, der Dichte im Gebiet und dem Grad an urbaner Dynamik ab: von Ruhe, Dynamik oder Betriebsamkeit. Dieser Kontext bestimmt, unter welchen Gesichtspunkten die Grundsätze angewandt werden und führt in den jeweiligen Gebieten zu individuellen Lösungen. So entsteht die für Utrecht charakteristische Vielfalt – sowohl in der bestehenden Stadt als auch bei neuen Entwicklungsvorhaben – und genau das wissen die Bürgerinnen und Bürger von Utrecht zu schätzen.

Ein Grundgerüst für urbane Dynamik
In Zukunft wird sich die Gliederung in Ruhe, Dynamik und Betriebsamkeit in Utrecht verändern. Die Stadt erhält mehrere Stadtzentren, wobei sich das Leben vor allem rund um Knotenpunkte in gemischten (groß-)städtischen Gebieten konzentriert. Straßen in der Stadt verbinden diese Knotenpunkte mit der Altstadt. Grün-blaue Wegeverbindungen – Alleen mit Gewässern und Begrünung – verbinden Nachbarschaften und Arbeitsstandorte mit der umgebenden Landschaft. Verkehrsverbindungen sorgen dafür, dass die Stadt für verschiedene Verkehrsmittel erreichbar bleibt.
Identität und Dynamik eines Ortes bestimmen seine räumliche Qualität
