Central Innovation District

Den Haag, NL

Lässt sich das Zentrum von Den Haag verdoppeln?

Central Innovation District

Der Central Innovation District (CID) in Den Haag ist das Gebiet zwischen den und um die drei Bahnhöfe CS, HS und Laan van NOI. Er ist das wirtschaftliche Zentrum Den Haags und der Region und bietet enorme Entwicklungsmöglichkeiten. De Zwarte Hond entwickelte die Strukturvision für das Gebiet, die anschließend von Witteveen + Bos in einen planungsrechtlichen Text übertragen wurde. In diesem Areal werden 20.000 Wohneinheiten und 25.000 Arbeitsplätze hinzukommen. Dies erfordert eine intensive Mehrfachnutzung des Raums und einen öffentlichen Raum, der zu Begegnungen und Austausch einlädt. Die Strukturvision sieht die Gestaltung einer bunten Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Infrastruktureinrichtungen vor. Dies führt nicht nur zu einem lebendigen und attraktiven Straßenbild, sondern bewirkt auch, dass verschiedene Nutzungen voneinander profitieren und sich gegenseitig befruchten können und Infrastruktur auf einem hohen Niveau entsteht. Eine qualitative Zonierung bietet Initiativen Orientierung. Straßen und Baublöcke erhalten ein Profil: „Ruhe“, „Dynamik“, „Betriebsamkeit“ oder eine Kombination dieser Aspekte. So wird gewährleistet, dass ruhige Wohnmilieus und dynamische Bereiche für Wohnen und Arbeiten nebeneinander existieren können, in einem gesunden Gleichgewicht.

data

Ort
Den Haag, NL
Umfang
250 ha
Auftraggeber
Gemeente Den Haag
Disziplin
Städtebau, Strategie
Programm
Masterplanung
Periode
2019
Status
Vision

Central Innovation District

Wirtschaftlicher Motor von Den Haag
Der Central Innovation District (CID) – das Gebiet zwischen den und um die Bahnhöfe CS, HS und Laan van NOI – ist der Wirtschaftsmotor von Den Haag. Die Stadt strebt dort mehr Wirtschaftswachstum und Erneuerung. Dies führt zu einer großen Herausforderung in puncto Verdichtung.

© Thuring, Fotoburo

Zukunftsfähiger Aufenthaltsort
Der CID soll ein Ort entstehen, an dem Aufenthaltsqualität wichtiger ist als Erreichbarkeit, an dem alle zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind und das Auto nur noch Gast ist. So wie wir es uns heute kaum vorstellen können, dass der Binnenhof einst ein Parkplatz war, werden wir in Zukunft mit ähnlichem Erstaunen auf die heutige Gestaltung des CID zurückblicken.

Dynamikzone: die höchste Dichte, die belebtesten Straßen, aktiver Sockelbereich, Kleinkörnigkeit

Betriebsamkeitszone: hier ist Reibung erlaubt; Raum für (Produktions-)Arbeit und ein hohes Maß an Toleranz gegenüber störenden Auswirkungen

Ruhezone: ein breiteres Angebot an Wohnkonzepten, Raum für Anpassung an den Klimawandel und Erholung

Wohnen, Arbeiten und Erholung in urbaner Verdichtung

Ein attraktives zentrales Stadtumfeld
Ausgehend von diesem angestrebten Wandel entwirft die Strukturvision für das CID ein zentrales Stadtumfeld: ein attraktives Gebiet zum Arbeiten, Wohnen und Erholen – ein Stadtzentrum, das die Fläche des heutigen Zentrums verdoppelt. Um sicherzustellen, dass ruhige Wohnquartiere und dynamische Wohn-Arbeitsumgebungen nebeneinander bestehen können, erhalten Straßen und Baublöcke ein spezifisches Profil: „Ruhe“, „Bewegung“, „Hintergrundrauschen“ oder eine Kombination daraus.

An strategischen Orten sind größere Eingriffe vorgesehen, die die Aufenthaltsqualität erhöhen. Der Fokus liegt dabei auf den verbindenden Achsen zwischen den Bahnhöfen und dem historischen Stadtzentrum.

Begegnung, Sockelbereiche und Verbindung

Fußgänger- und Radfahrerstadt

Energiewende

Anpassung an den Klimawandel

Stärkung des Charakters von Vierteln und nicht überall Veränderung

Raum auf der Erdgeschossebene

Ruhe: Weteringkade heute und in Zukunft

Dynamik: Prins Bernhardviaduct heute und in Zukunft

Betriebsamkeit: der Platz Trekvlietplein heute und in Zukunft

Städtische Qualität durch einen integralen Ansatz
Im CID steuert die Gemeinde die Qualität in dieser großflächigen Gebietsentwicklung. Diese lenkende Rolle wird durch den Qualitätsplan erleichtert, der die Kohärenz, die Qualitäten und die Herausforderungen im CID beschreibt. Auf diese Weise wird die integrale ökologische Qualität gesichert. Dabei geht es nicht nur darum, wie es später aussehen, sondern auch darum, wie das Gebiet später funktionieren wird und wie man es zukunftsfähig macht. Auf der Grundlage der aktuellen Merkmale Den Haags (die 3 Kernqualitäten) und der Aufgaben für die Zukunft (die 7 Qualitätsziele für den CID) wird der Zusammenhalt im CID zum vorrangigen qualitativen Ziel für das Gebiet. Pläne und Entwicklungen werden als Teil ihres Kontextes betrachtet, wodurch der CID als integrale Gebietsentwicklung betrachtet wird. Einzelne Projekte werden koordiniert; jedes Bauvorhaben soll zur Verbesserung der Stadt und insbesondere zur Verbesserung des öffentlichen Raums beitragen.

Der Qualitätsplan zielt auf eine ganzheitliche Qualitätsverbesserung des CID ab. Es ist daher wichtig, dem spezifischen Charakter von Den Haag nicht nur gerecht zu werden, sondern ihn wo immer nur möglich zu stärken. Es wurden drei Haager Kernqualitäten definiert, auf die sich jede Entwicklung im CID beziehen muss: ‚I. Ewige Schönheit“, „II. Lange Linien verbinden die Stadt“ und „III. Eigener Charakter pro Teilgebiet“.

Die Kernqualitäten von Den Haag
Aufgrund des bestehenden Kontextes ist der CID keine Tabula rasa: Es baut auf der vorhandenen (Image-)Qualität der aktuellen Stadtteile auf. Die Entwicklungen werden dazu genutzt, die eigene Identität der Stadtteile zu stärken und verschiedene Wohnformen und Einrichtungen anzubieten. Die Merkmale der acht Teilgebiete und des Programms bilden den Ausgangspunkt. Die Charaktere werden in kulturhistorisch orientierten Gebietsprofilen beschrieben. Außerdem wird zwischen Gebieten mit hoher und niedriger Dynamik unterschieden, die jeweils ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen.

Gebietsprofil: Laakhavens war ein innerstädtisches Gewerbegebiet mit großflächigen und groben Baukörpern

Profil des Gebietes: Laakhavens ist ein postindustrielles und ehemaliges Hafengebiet

Profil des Gebietes: Laakhavens wird zum… Hochschulcampus

Räumliche Steuerung auf drei Ebenen
Um die räumliche Qualität im CID zu sichern, zu inspirieren und das Verhältnis von Initiativen zum Bestehenden auszubalancieren, werden Aussagen auf den folgenden drei Ebenen getroffen:
„Wie sieht es aus?“ Diese Frage gibt die Richtung für die Bildqualitätspläne vor, die für jeden Teilbereich weiter ausgearbeitet werden. „Wie funktioniert es?“ und „Wie ist es zukunftssicher?“ Diese Fragen sind richtungsweisend für die weiter zu erarbeitenden gebietsspezifischen Visionen und Hinweise für Entwicklungen.

Von der Vision zu einem lebenswerten und inklusiven CID
Die Entwicklungsrichtung wird durch die Qualitätsaufgaben bestimmt, die in ihrer Gesamtheit zu einem schönen, lebenswerten und zukunftsfähigen verdichteten Stadtteil rund um die drei großen Bahnhöfe in Den Haag führen. So entsteht ein hochurbanes Gebiet, in dem das Wohnen, Arbeiten und Verweilen angenehm ist – sowohl für neue Nutzerinnen und Nutzer als auch für die bereits ansässigen Bewohnerinnen und Bewohner.