Können Wohnen, Gewerbe, Wasser, Landschaft und Mobilität Aspekte einer 5-fachen Innenentwicklung sein?
Die Stadt Recklinghausen, im Norden der Metropole Ruhr, bekommt eine neue regionale Attraktion – der Stadtteil Hillerheide einen neuen Mittelpunkt. In den kommenden Jahren wird auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn ein neues, lebendiges Stadtquartier entstehen. Die Kontur der Rennbahn wird dabei auch in Form eines neuen Sees weiterhin erlebbar sein.
1. Gewappnet für den Klimawandel: Ein See, der durch Verdunstung im Sommer kühlt und im Winter als Wärmequelle dient, sowohl durch eine direkte Seewassernutzung als auch über Kollektorenfelder in der Seesohle. Der See speist sich primär über Niederschlagswasser aus dem gesamten Quartier; für Starkregenereignisse stellt er zusätzlich ein großes Retentionsvolumen bereit.
2. Vom Niedrigenergiehaus zum Nullenergiequartier: Aus der Kombination unterschiedlicher Energiequellen, insbesondere Photovoltaik auf den Dächern, Geothermie im und unter dem See, sowie Solarthermie auf dem Lärmschutzwall zur Autobahn, entsteht dank einer smarten Vernetzung und Steuerung auf Quartiersniveau und einer saisonalen Aktivierung der geothermischen Felder ein Nullenergiequartier.
3. Den Alltag zu Fuß bestreiten: Alle wichtigen Versorgungsfunktionen befinden sich im Quartier: Bildung, Gewerbe und Einzelhandel ergänzen das Wohnen. Die Hügellandschaft im Süden mit Spiel- und Sportflächen sind auch Naherholungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft fußläufig erreichbar. Damit entsteht ein Quartier der kurzen Wege.
4. Eine diverse und familiäre Nachbarschaft schaffen: Ein differenzierter Mix aus Mehrfamilienhäuser, Stadthäusern und Einfamilienhäusern entsteht auf den Wohnbaufeldern am See. Der ruhende Verkehr wird maßgeblich auf zwei Quartiersgaragen an der Biltzkuhlenstraße verteilt, sodass in den großen Baufeldinnenbereich Raum für Gemeinschaft entsteht.
5. Vernetzt in Hillerheide: Die Bestandsquartiere in der Umgebung werden in Nord-Südrichtung über eine neue Radhaupttrasse mit dem See verbunden. In Ost-West-Richtung entsteht eine Abfolge besonderer Räume, die am Gertrudisplatz in Alt-Hillerheide beginnt und in einer Steglandschaft über den See geführt wird und in der östlichen Landschaft endet.
Eine ehemalige Rennbahn wird Zentrum eines neuen Quartiers
Der künstliche See als ökologisches und technisches Bauwerk erfüllt viele Aufgaben: Er schafft eine einzigartige Wohnqualität und dient der Freizeit und Erholung. Im Sommer kühlt er, im Winter wird das Seewasser als Wärmequelle genutzt. Zusätzlich stellt er für Starkregenereignisse ein großes Retentionsvolumen bereit. Der See wird durch eine baumbestandene öffentliche Promenade gesäumt. Eine vielfältige Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Einzelhandel entsteht an seinen Rändern. Hinzu kommt ein neuer Schulstandort im Norden und eine Freizeitlandschaft im Süden.
Recklinghausen Hillerheide
Die Stadt Recklinghausen, im Norden der Metropole Ruhr, bekommt eine neue regionale Attraktion - der Stadtteil Hillerheide einen neuen Mittelpunkt. In den kommenden Jahren wird auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn ein neues, lebendiges Stadtquartier entstehen. Die Kontur der Rennbahn wird dabei auch in Zukunft in Form eines neuen Sees weiterhin erlebbar sein. Dieser künstliche See als ökologisches und technisches Bauwerk erfüllt viele Aufgaben: Er schafft eine einzigartige Wohnqualität und dient der Freizeit und Erholung. Im Sommer kühlt er, im Winter wird das Seewasser als Wärmequelle genutzt. Zusätzlich stellt er für Starkregenereignisse ein großes Retentionsvolumen bereit. Der See wird durch eine baumbestandene öffentliche Promenade gesäumt. Eine vielfältige Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Einzelhandel entsteht an seinen Rändern. Hinzu kommt ein neuer Schulstandort im Norden und eine Freizeitlandschaft im Süden. Gebäude, Freiraum und Erschließung ergänzen sich integral. Die Dachflächen sammeln das Niederschlagswasser, welches den See speist. Die Reinigung des Niederschlagswassers erfolgt in Schilfpoldern, die in den See integriert sind und durch eine öffentliche Steglandschaft erlebbar werden. Der Aushub des Sees wird zu einer Lärmschutztopografie an der A2 modelliert, auf dessen Südflanke große Solarthermieflächen stehen. Diese werden mit der Photovoltaik auf den Dächern, der Geothermie in der Seesohle und einer aktiven Seewassernutzung zu einem smarten Energiekonzept miteinander verknüpft. Das Seewasser und die in die Seesohle integrierte Geothermie funktionieren dabei als Saisonalspeicher. Durch den Entzug von Wärme verbessert sich zudem die Wasserqualität deutlich.
data
- Ort
- Recklinghausen, D
- Umfang
- 42 ha
- Auftraggeber
- Stadtentwicklungsgesellschaft Recklinghausen mbh
- Disziplin
- Städtebau
- Programm
- Masterpläne & öffentlicher Raum
- Periode
- 2019
- Status
- In Entwicklung
- Fotografie
- Luftbild Gutzeit
- Themen